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Ein Beitrag im Band 4
der Reihe "Seemannsschicksale"
Kapitän Alfred Tetens - Teil 1
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Von allen auf dieser Website abgebildeten Personen und von allen in den Büchern erwähnten Personen liegen mir schriftliche Einverständniserklärungen vor.
Alfred Tetens - Alfred Tetens
Band 4-1 Alfred Tetens - Band 4-b Anthologie 2015 -
Band 4 - Edition 2004 - Band 4 - Band 4
Die Seefahrt unserer Urgroßväter
im 19. Jahrhundert und am Anfang des 20. Jahrhunderts
neu überarbeitet!
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 4-1 - ISBN 978-3-7380-3510-0
Band 4-2 - ISBN 978-3-8476-8265-3
Beitrag in Band 4
der gelben Buchreihe "Zeitzeugen-des-Alltags" von Jürgen Ruszkowski
Band 4 "Seemannsschicksale" können Sie direkt bestellen
Alfred Tetens fuhr als Hamburger Kapitän jahrelang weltweit auf Segelschiffen zur See und bekleidete später das Amt des Wasserschouts eines hohen Senats der Freien und Hansestadt Hamburg. Er war 1891 Mitbegründer der Seemannsmission in Hamburg.
Der bei uns in Vergessenheit geratene Name des Kapitäns Alfred Tetens taucht heute noch in mehreren englischsprachigen Internetseiten und auch in einer spanischen im Zusammenhang mit der Geschichte der mikronesischen Inselwelt auf.
Diese wesentlichen Teile des Buches sind in dem Band 4 "Seemannsschicksale unter Segeln" enhalten, der in der maritimen Buchreihe "Seemannsschicksale" erschienen ist.
Alfred Tetens,
am 1.7.1835 in Wilster als „Sprössling Nummer Sieben eines in dänischen Diensten stehenden Justizrates und Senators geboren, fuhr als Schiffjunge, Matrose, Steuermann und Kapitän in britischen, dänischen, peruanischen, bremischen und hamburgischen Diensten jahrelang weltweit auf Segelschiffen zur See, „entdeckte“ und erschloss Mitte der 1860er Jahre etliche pazifische Inselgruppen im Auftrage des „Königs der Südsee“, des Hamburger Handelshauses J. C. Godeffroy & Sohn für den Handel mit Deutschland und bekleidete später das Amt des Wasserschouts eines hohen Senats der Freien und Hansestadt Hamburg.
Er war 1891 auch Mitbegründer der noch heute für Seeleute aus aller Welt gemeinnützig arbeitenden Deutschen Seemannsmission in Hamburg R.V.
In seinen 1889 in Hamburg beim Verlag G. W. Niemeyer Nachfolger (G. Wolfhagen) erschienenen und von S. Steinberg bearbeiteten „Erinnerungen aus dem Leben eines Capitäns – Vom Schiffsjungen zum Wasserschout“, die ich zufällig in einem antiquarischen Flohmarkt-Bücherkarton fand und die es im Handel nicht mehr gibt, seien hier einige wesentliche Passagen aus der großen Zeit der Segelschifffahrt zitiert. Die gesetzte und pathetische Sprache des 19. Jahrhunderts ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Die Schilderungen dieses energischen, weitgereisten Mannes geben aber einen sehr guten Einblick in die Seefahrt und Arbeitswelt der Segelschiffszeit unserer mehrere Generationen vor uns lebender Vorfahren. Nach einigen Rechtschreibreformen wirkt die Orthographie des Originalbuches heute auf uns recht eigenthümlich: begehrenswerth, Brod, Coje, complicirt, Cours, gerathen, giebt, Heimath, Hülfe, Noth, Radicalcur, Rehder, Thätigkeit, Thier, Thränen, ect. - Alfred Tetens berichtet über seine Seefahrtzeit:
* * *
..Als ich nach beendeter Schulzeit noch immer fest bei dem Entschlusse, Seefahrer zu werden, beharrte, erhielt ich dann gelegentlich meiner 1850 erfolgten Konfirmation auch die äußere Gewandung für den erwählten Beruf. Unter der blauen, mit Samtkragen und Perlmutterknöpfen verzierten Tuchjacke schlug mein Herz heftig und die vom leicht geschürzten Schiffertuch kunstgerecht umrahmte Brust hob und senkte sich so stürmisch, als habe ich damit den höchsten Gipfel menschlichen Glücks erklommen.
Nun schienen mir die Sohlen unter den Füßen zu brennen; es litt mich nicht länger auf dem festen Boden, die verzehrende Sehnsucht: „Hinaus auf das weite Meer“ beherrschte all mein Denken und Fühlen. Ohne viel Überlegung ergriff ich jetzt die erste Gelegenheit beim Schopfe und ließ mich als Schiffsjunge auf dem Blankeneser Schoner „ODIN“ des Kapitän Brekwoldt einstellen.
In dieser wenig beneidenswerten Stellung sah ich sehr bald all meine Illusionen über Bord gespült. Wohl empfand ich die unbeschreibliche Großartigkeit des Meeres, sah das entzückende Bild des klaren Wasserspiegels, den ätherblauen unermesslichen Himmelsdom, aber das allzu regsame Tauende meines Steuermannes störte meine Betrachtungen mit einer unangenehmen Hartnäckigkeit, das ich nur noch sehr selten und auch dann nur in unbewachten Momenten all die Herrlichkeiten bemerkte. Und was etwa das ominöse Stückchen gedrehten Hanfes des poesielosen Steuermanns versäumte, das wurde von meinen recht prosaischen Obliegenheiten, die aufzuzählen meine Feder sich weigert, reichlich nachgeholt. Ja wahrhaftig, mein Los als Schiffsjunge während der ersten Reise war kein beneidenswertes. Die vielseitigen körperlichen Anstrengungen wären wohl noch zu ertragen gewesen, wenn ich nur nicht so jäh aus meinem wolkenlosen Himmel geschleudert worden wäre.
Nach acht Tagen war auch die letzte Spur meiner kindlichen Eitelkeit, welche die seemännische Landtoilette, besonders die bis zum Nacken reichende Mütze, wach gerufen, total verwischt. Manche heiße Träne, - meine damaligen Schiffsgenossen mögen es mir verzeihen, - sank bei Gelegenheit des Kartoffelschälens in unseren kleinen Eimer.
Der erfahrene Seemann wird solch’ reichlichen Tränenvorrat nicht sehr hoch schätzen, noch weniger ein besonderes Mitgefühl dafür hegen, auch der geehrte Leser darf sich beruhigen. Wo die Neigung zum Seeleben wahr und echt ist, da werden diese salzwässerigen Überschüsse sehr bald aufhören und verschmerzt sein, wo aber nur eine momentane Laune, kindliche Unbesonnenheit oder gar ein Vergehen das Motiv zur Wahl des Berufes bildet, da sind diese Tränen recht gesund. Was weder der Autorität des Vaters noch den Bitten der Mutter gelingt, hier auf dem einsamen Meere bringen es ein paar Tränen zu Stande. Sie führen zum Nachdenken, zur Reue und damit zur Besserung.
Meine erste besondere Tätigkeit, die große Stenge mit Fett einzuschmieren, fand auf Befehl des Steuermannes bei stürmischem Wetter in der Nordsee statt. Ich flog hier oben – ein Spiel des Windes – wie ein Wimpel hin und her und musste meine ganze Kraft auf das Festklammern verwenden. Es war schier unmöglich, die mir aufgetragene Arbeit auszuführen, aber ich wollte wenigstens, vom Zuruf des schikanösen Steuermannes angefeuert, den Versuch wagen, der Großen Stenge das wohltätige Fett zuzuführen. Bei meiner ersten Bewegung stürzte leider die Fettpütze hinunter aufs Deck.
Das war nicht schlimm und konnte nur dazu führen, meinen unerquicklichen Aufenthalt zu beenden. Jawohl! Schön gedacht, wenn nicht in demselben Augenblicke der minutenlange Fluch meines Steuermannes all meine Hoffnungen zertrümmert hätte. Der ganze, wenig appetitliche Inhalt meiner entwichenen Fettpütze hatte sich über den wütenden Steuermann ergossen und statt der großen Stenge hatte ich meinen gefürchteten Vorgesetzten eingeschmiert. Die Vorsehung war zwar für den gequälten Schiffsjungen eingetreten, aber einen Gefallen hatte sie mir damit nicht erwiesen, denn nun erhielt auch ich meine Schmiere. Von all meinen Obliegenheiten war das Auswaschen der aus Segeltuch gefertigten Tischtücher am unangenehmsten; zu dieser unbehaglichen Arbeit wurde mir kein Süßwasser verabreicht, sondern ich musste es mit Seewasser und käsender Salzwasserseife bewerkstelligen. – Jede Hausfrau wird meinen Schmerz begreifen. Dieses Reinigungswerk wurde so lange wie möglich von mir hinausgeschoben. So war meine mir unsympathische Eichenholzbalje samt ihrem seit acht Tagen eingeweichten Inhalt aus meinem Gedächtnis gekommen und harrte in ihrem Versteck unter dem Großboot der recht notwendigen Entleerung. Die intensiven Sonnenstrahlen hatten sich mit meinen eingeweichten Tischtüchern sehr lebhaft beschäftigt und ihnen einen Geruch verliehen, der zwar nicht salonfähig war, aber trotzdem die Aufmerksamkeit aller Riechorgane an Bord beschäftigte.
Natürlich war es dem scharfen Spürsinne meines Steuermanns vergönnt, den Urheber zu entdecken. Ich wurde sogleich zur Betrachtung der vom Eichenholz blau gewordenen, marmoriert aussehenden Tischtücher gezwungen und bevor ich noch meine Bewunderung über die sonderbare Wirkung der tropischen Hitze aussprechen konnte, klatschten mir die unzart duftenden, nassen Tücher unausgesetzt um die Ohren, als könnte nur dadurch die ursprüngliche Farbe hervorgezaubert werden.
Trotz dieser oft wiederholten „nassen Umschläge“ und sonstiger unzarter Behandlung von Seiten meines Steuermanns erhielt ich auf dem ODIN eine vorzügliche seemännische Ausbildung. Nebenbei wurde ich mit allen Matrosenarbeiten sowie mit Kochen und Brotbacken ausreichend vertraut; konnte Fußzeug flicken, Segeltuch-Beinkleider sowie Segel zuschneiden, nähen, Farbe reiben, malen und – oh, welche Wonne! – sailors hornpipe tanzen wie der erfahrenste Seemann. Sogar von der wenig erfreulichen Seekrankheit blieb ich nicht nur jetzt, sondern auch stets verschont. Das war alles recht schön, nur meine Koje machte mir unendlich viel Verdruss; für diesen entsetzlichen Behälter die Bezeichnung Koje anzuwenden, ist ganz gewiss eine unerhörte Übertreibung; für einen kleinen Knaben wäre der tintenfassartige Raum vielleicht groß genug gewesen, aber für einen ausgewachsenen Jüngling meiner Körperlänge war er mindestens drei Fuß zu kurz geraten; wollte ich in meinem Schmollwinkel längere Zeit verweilen oder gar schlafen, so konnte das nur in der sogenannten Taschenmesserart geschehen, ich musste zuklappen. Aber selbst diese gewaltsame Körperverrenkung war bei ruhigem Wetter noch ein großartiges Vergnügen. Man war wenigsten allein, konnte schlafen und träumen. Ach ja! Der Schlaf eines ermüdeten Schiffsjungen! Wer könnte die Herrlichkeit beschreiben? Wem meine Koje angewiesen wäre, hätte es unter keinen Umständen können. Dieser undichte, vorn im Steven querschiffs befindliche Rattenwinkel hatte die eigentümliche Gewohnheit, bei jedesmaligem Untertauchen des Schiffsbugs so viel Wasser einzunehmen, dass mein Bettzeug eigentlich niemals trocken wurde.
Von allen Qualen, die ein solches Aquarium verursacht, werde ich nur die eine nennen und bin überzeugt, der geehrte Leser wird gern auf die Anführung der übrigen verzichten. Sobald nämlich die andauernde tropische Luftwärme ihren Einzug in diesen entsetzlichen Behälter gehalten, versucht es die vom Seewasser erzeugte Atmosphäre, den penetranten Eindringling wieder zu vertreiben. Die um die Herrschaft streitenden Dunstmassen scheinen nun die einfache aber fürchterliche Taktik zu verfolgen, dass eine der anderen den Aufenthalt in dem Raum zu verleiden sucht. Luft und Wohlgeruch sind längst verschwunden, unheimliche Düfte, abscheuliche Gase beherrschen die Wahlstatt und „da unten ist’s fürchterlich!“
Konnte ich hier den begehrenswerten Schlaf finden? War es nicht erklärlich, dass sich während meines dienstlichen Ausgucks vorne auf Deck in frischer, gesunder Luft oftmals meine Augen schlossen?
Musste aber nun gerade, wenn ich so wonniglich vom Elternhause, von Heimat und Jugendgespielen träumte, wenn all die herrlichen Bilder an meinem traumerfüllten Blick vorüberflogen, der ruhelose Steuermann herbeischleichen und den wassergefüllten Eimer über mich ergießen? Musste mir dieses Erwachen bereitet werden? Ich weiß es nicht.
Heute darf ich ja offen bekennen, dass ich dieser Radikalkur unendlich viel verdanke, dass sie es war, welche mich die gefahrvolle menschliche Schwäche überwinden half. Von jenem Augenblicke an war ich im Stande, die größte Müdigkeit zu bekämpfen, sobald es sich um Dienst, um die Sicherheit des Schiffes handelte.
Nach einer ziemlich guten Fahrt waren wir in die Nähe des Äquators gekommen, wo kein angehender Seemann der hergebrachten Taufe entgehen kann. Es möge mir gestattet sein, diesen im Leben eines jeden Schiffsjungen bedeutsamen Abschnitt ausführlich zu schildern. Leider gerät der seemännische Gebrauch auf deutschen Kauffahrern immer mehr in Vergessenheit. Ich bedauere es! Die Taufe unter der Linie gibt dem Seemanne eine willkommene Gelegenheit, seinen kernigen Humor und seine frohe Laune zum Ausdruck zu bringen.
In aller Stille wurden großartige Vorbereitungen getroffen. Die ganze Besatzung, außer Kapitän und Steuermann freilich nur aus sieben Mann bestehend, begann zunächst mit selbstgefertigten Gegenständen eine höchst belustigenden Umkleidung, bei welcher die meterlangen Papphüte und buntbemalten Masken eine wichtige Rolle spielten. Der älteste Matrose übernahm die Darstellung des Meergottes Neptun. Ein riesiger, bis zum Boden reichender Vollbart aus aufgedrehtem Tauwerk umrahmte das bunt bemalte Antlitz. Grellfarbene Zeuglappen zierten das mantelartige Gewand. Neptun schien für großkarierte Muster zu schwärmen. In der einen Hand die aufgestielte Harpune, in der anderen einen mächtigen Dreizack, so erwartete der Gott des Meeres den Augenblick, in welchem die Feierlichkeit beginnen würde.
Neptuns Sekretär erschien in voller Amtstracht; mit großem Register unterm Arm und übernatürlicher Brille auf der Nase, wollte er an der Seite seines Vorgesetzten Aufstellung nehmen, aber die drei Fuß lange Schreibfeder, welche mit vieler Geschicklichkeit hinter seiner linken Ohrmuschel balancierte, widersetzte sich hartnäckig diesem berechtigten Verlangen.
Der dritte Träger eines ferneren Machtzeichens erschien im Frack, dessen flatternde Rückenflossen bis zum Boden reichten und sehr wohltätig die entblößten Füße seines Trägers zu bedecken suchten. In der Rechten dieses sonderbaren Beamten blinkte das meterlange aus Tonnenbandeisen verfertigte gefahrdrohende Rasiermesser. Die Beschreibung des am fragwürdigsten geschmückten Gefolges will ich lieber aus Rücksicht für den Beherrscher des Meeres unterlassen.
Endlich war der große Augenblick gekommen. Das Meerfest konnte beginnen. Beim Passieren der Linie erscholl am Bug des Schiffes der scheinbar vom Meere kommende Ruf: „Schipp ahoi!“
„Hallo, hallo,“ antwortete vom Achterdeck aus der Kapitän. - „Wie heet dat Schipp?“ begann mit kräftiger Stimme der Frager. - „ODIN.“ - „Wo koomt Ji her?“ - „Von Hamborg.“ - „Wo wüll Ji hen?“ - „Na Bahia.“ - „Wie lang sind Ji op de Reis?“ - „Tweeunveertig Dag.“ - „Kann ick an Bord koomen?“ - „Versteiht sick, Herr Neptun!“
Für mich war es besonders interessant zu hören, dass sich Herr Neptun ausschließlich der plattdeutschen Sprache bediente und einen recht gemütlichen Umgangston anschlug. Neptun, an der Spitze seines Hofstaates, kam zur Inspektion an Bord. Auf dem Hinterteile des Schiffes stand der Kapitän mit dem duftenden Willkommentrunk bereit. Unter fortwährenden zeremoniellen Verbeugungen nahm Neptun das Glas Grog huldvoll entgegen und goss es zum Zeichen seiner besonderen Gunst in einem Zug durch die anscheinend gepichte Kehle.
Der ob dieser Gunstbezeugung betroffene Sekretär blickte betrübt auf den Boden des Glases, harpunierte aber mit seinem buntbemalten Zeigefinger die Überreste des nicht geschmolzenen Zuckers glücklich empor. Die nachfolgenden Würdenträger begnügten sich damit, das leere Glas zu beriechen, während ein Angehöriger des gewöhnlichen Gefolges seine Zunge sekundenlang auf dem Grunde des leeren Glases ruhen ließ, als könne er nur auf diese Weise seine Verehrung für den herrlichen Grog ausdrücken.
Als die Aussicht auf ein zweites Glas dieses Göttertranks verschwunden war, ergriff Neptun das Wort und gab seinem etwas gekränkt scheinenden Sekretär die Weisung, nunmehr seines Amtes zu walten. Gehorsam wurde das ungeheure Protokoll aufgeschlagen; der Sekretär griff zur Brille, putzte mit einer Handvoll Werg die Stellen, wo die Gläser hätten sitzen können, und begann in den Registern aufmerksam zu suchen.
Endlich hatte er amtlich festgestellt, dass sich an Bord des ODIN noch jemand befände, der noch nicht die Linie passiert hätte und getauft sei, demnach dem Gott des Meeres den herkömmlichen Tribut schulde. Dieser unglückliche Jemand war ich natürlich. Auf einen Wink des kühl dreinschauenden Meergottes lag ich willenlos in den Händen seines Gefolges. Zunächst wurde mein Gesicht mit Fett überzogen, dann mit Teer eingerieben; so vorbereitet ging es unter Anstimmung eines ernst klingenden Gesanges nach der großen mit Wasser gefüllten Balje. Nachdem ich auf dem Sitzbrett Platz genommen, welches quer über den Kübel gebreitet war, begann Neptun seine feierliche Ansprache, die in der Ermahnung gipfelte, alles daran zu setzen, um ein tüchtiger Seemann zu werden, niemals die Pflicht zu verletzen und in jeder Lebenslage den schönen Beruf hoch zu halten. „Wenn Du dat nich deihst“, schloss der eifrige Meeresgott drohend, „dann geiht es Di en Stünn slecht.“
Sobald dieser Warnungsruf verklungen, ergriff der Sekretär das einem Schlachtschwert ähnliche Rasiermesser, schabte damit die Fett- und Teerkruste so emsig aus meinem Gesichte, dass sofort einige Dutzend heißer Tränen von mir vergossen wurden. Endlich war die Gerberei beendet. Sechs kräftige Matrosenhände drückten plötzlich auf meine Schulter. Diesem Drucke konnte das vorher bis über die Hälfte eingesägte Brett nicht widerstehen. Es bracht mitten durch und ich lag mit einem Male bis über die Ohren in dem spritzenden und zischenden Wasser des Kübels.
Bis hierher hatte ich alles geduldig über mich ergehen lassen. Nun aber sprang ich eiligst aus meinem Bassin, umarmte meine Paten mit solchem Ungestüm, dass auch ein Teil meiner teerfettigen Feuchtigkeit an ihren Kleidern haften blieb. Damit war der regelrechte Taufakt beendet. Zum Nachspiel des seemännischen Faschings ließ der Kapitän einige Flaschen Wein, Rum und Bier verteilen, es wurde nach Herzenslust gejubelt, gesungen und getanzt.
Schließlich ward die Hälfte einer Teertonne in Brand gesetzt und lodernd dem Meere übergeben. In diesen Flammen nimmt Neptun nach eingebürgerter Meinung der Seeleute Abschied vom Schiffe. Lange noch konnten wir den hell schimmernden Feuerball auf dem leicht bewegten Meere beobachten. Ein frischer, fröhlicher Zug durchzieht die Herzen der Leute. Sie vergessen bei dieser harmlosen Fröhlichkeit die schwere, gefahrvolle Arbeit, welche der Beruf jeden Augenblick von ihnen beansprucht.
Wenn mir auch für die ausführliche Beschreibung meiner Fahrten nur ein bescheidener Raum bleibt, so muss ich doch an dieser Stelle des Augenblicks gedenken, an welchem mein tränenfeuchtes Auge zum ersten Male auf der emportauchenden brasilianischen Küste ruhte. Welch ein herrliches, unbeschreibliches Bild! Welch’ mannigfache, lebhafte Eindrücke für den Schiffsjungen, der sich im Wunderlande wähnt, die üppige Vegetation der Tropen, das bunte Treiben einer dunkelfarbenen Menschenmasse, alles, alles weit schöner als die Phantasie des Knaben es je ausgemalt.
Kapitän Brekwoldt war natürlich über diesen Zauber erhaben. So schnell wie möglich wurde Bahia verlassen und der Kurs auf die Kapverdischen Inseln gerichtet. „Eben mol röber föhrn,“ so wurde die wochenlange Fahrt nach der afrikanischen Küste vom Kapitän bezeichnet.
In den viereckigen Salzgruben der Kapverdischen Inseln begrub ich den Rest meiner poetischen Stimmung. Allein die jetzt beginnende Arbeit verlieh mir den schönsten Trost. Die Gewinnung des Salzes wurde sehr einfach bewerkstelligt. Unweit des Meeresstrandes befinden sich in den Ebenen sehr viele, ziemlich große viereckige Gruben, die sich mit Grundwasser füllen. Auf der Oberfläche dieses Wassers bilden sich dicke Salzkrusten, die von der Mannschaft täglich abgeschöpft und an Bord geschafft wurden. Nach wochenlangem Abrahmen dieser viereckigen „Salzwasserfetten“ war die Ausbeute beendet. Der ODIN nahm seine ursprüngliche Fahrt wieder auf und erreichte nach rascher Fahrt den schönsten Hafen der Welt: Rio de Janeiro. Dann ging es weiter nach Buenos Aires, dem Bestimmungsorte unserer Salzladung.
Vor der la Plata-Mündung hatten wir einen sehr schweren Pampero zu bestehen. Noch annähernd 50 Meilen vom Lande entfernt drang uns ein wunderbarer Blumen- und Honigduft entgegen. Allein dieser verführerische Geruch erweckte nur bei dem Uneingeweihten die Sehnsucht nach dem Lande. Der erfahrene Schiffer traut den duftenden Grüßen in dieser Region nicht allzu sehr. Diese Wohlgerüche werden auch keineswegs gratis verabreicht, nur die Einziehung des Kostenpreises geschieht etwas später; das ist aber auch das einzig freundliche Entgegenkommen des aufbrausenden Pampero. –
Es war eine tiefdunkle Nacht; unter Donner und Blitzen zog das Unwetter herauf, schwüle dicke Luft erschwerte das Atmen, immer rascher folgten die elektrischen Entladungen. Ergriffen von der Macht dieses grausig schönen Anblicks stand ich auf meinem Posten am Steuerruder. Plötzlich fiel der Wind von der anderen Seite ein; mit Blitzesschnelle brach der Sturm los.
Das bereits früher gereffte Großsegel und mit diesem der große Baum schlugen nach der entgegengesetzten Richtung hinüber. Die Kompasslampe erlosch; eine gewaltige Sturzsee ergoss sich über das in seinen Fugen zitternde Schiff; vom wuchtigen Schlage der Schooten getroffen, verlor ich plötzlich den Boden unter den Füßen. Instinktiv klammerte ich mich an ein Tauende und flog nach Lee über Bord,
Es waren fürchterliche Sekunden, in denen ich hier zwischen Himmel und der sturmgepeitschten See hin- und herschwankte. Mit der Macht der Verzweiflung hielt ich das rettende Tau krampfhaft fest. Ein wahnsinniger, brennender Schmerz erhöhte meine Todesqual. Im unausgesetzten Schwingen waren die Innenseiten meiner Hände vom Tau durchschnitten. Ich fühlte das Blut über meine Arme rinnen, fühlte den Angstschweiß auf meiner Stirne; dennoch hielt ich fest, wohl wissend, dass es sich um Leben und Tod handle. Trotz aller Energie war meine Kraft bald erschöpft. Die Entscheidung nahte. Es blieb nur eine Möglichkeit, der dräuenden Gefahr zu entgehen. In dem Moment, in welchem ich abermals von See nach der Schiffsseite geschleudert wurde und nach meinem Darfürhalten gerade über der Mitte des Schiffsdecks schwebte, ließ ich entschlossen los. Die harten Holzstücke, auf die ich niederstürzte, erschienen mir wie ein Federbett – ich war gerettet!
Auf Deck herrschte ein wildes Getümmel, die Kajüte war voll Wasser gelaufen. Die Vorstenge war gebrochen und hing zur Hälfte über Bord. Der Kapitän wetterte mit dem Steuermann, der beim Ausbruch des Pampero geschlafen, seine Pflicht aufs Gröblichste verletzt hatte. Schadenfreude ist mir zwar eine unbekannte Regung, aber ich kann doch wohl sagen, dass mir dieses Wettern als die herrlichste Musik erschien. An diesen Pampero, der mir fast mein zartes Lebenslicht ausgeblasen, denke ich noch heute mit großem Vergnügen.
Am nächsten Tage erreichten wir die Reede von Buenos Aires. Welch entsetzliche Verheerung hatte hier der Pampero verursacht. Sechsunddreißig Schiffe, teils zertrümmert, teils vom Anker losgerissen, waren auf den Strand geschleudert. Ein spanisches Schiff wurde sogar tief ins Gehölz hineingetrieben und gewährte einen dem Seemann ins Herz schneidenden Anblick. Der damalige Präsident Rosas erstand dieses zwischen Bäumen eingekeilte Fahrzeug für eine geringe Summe, ließ es von geschickten Arbeitern als Lusthaus einrichten und hat dort während vieler Sommer seine Villeggiatur genommen.
Zu den derzeitigen interessantesten Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires gehörte das Einfangen und Schlachten von Ochsen. In unmittelbarer Nähe der Stadt, auf den unermesslichen Pampas weideten diese kräftigen Tiere in großen Herden. Zu jener Zeit waren die nach Millionen zählenden Ochsen fast herrenloses Gut, nur der Gaucho, dessen geschickter Lassowurf das wilde Tier einfing, erhielt einen geringfügigen Lohn.
Auf derselben Stelle, so man den Ochsen erlegte, wurde er auch geschlachtet, von seinem Fleische aber nur die sehnenfreien, ausgesuchtesten Stücke zum Carne secco benutzt. Die Zubereitung dieser vorzugsweise für die Neger Brasiliens bestimmten Nahrung geschah folgendermaßen: Das sehnenfreie Fleisch wurde in Scheiben zerlegt, blieb während 36 Stunden in einer Salzlake liegen, wurde von der Sonne getrocknet und ohne Embalage in Schiffen verladen. Außer diesem Fleisch wurde nur noch die Haut des Tieres geborgen, die Knochen, wie der ganze übrige Fleischrest blieb ungenutzt liegen.
Damals kostete der größte Ochse nach unserer deutschen Währung zwölf Mark. Ich glaube aber, dass der Preis inzwischen wesentlich gestiegen ist, obwohl dort noch immer genügend Ochsen vorhanden sind.
Das Heranschaffen großer Fleischmassen an Bord des Schiffes gehörte zu den Obliegenheiten des Schiffsjungen. Diese Arbeit war nicht zu unterschätzen. Man musste das erstandene Viertel eines Ochsen längere Zeit auf den Buckel laden, um watend das Boot erreichen zu können. Bei dem schlüpfrigen Boden und den unsichtbaren Vertiefungen war es als kein Wunder zu betrachten, wenn man einige Male samt der Bürde auf Sekunden in dem fußhohen Schlamme verschwand. Das bei diesem durch den mangelhaften Landungsplatz hervorgerufenen Transport die Appetitlichkeit des Ochsenfleisches nicht erhöht wurde, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung.
Dennoch machte mir gerade diese Arbeit viel Vergnügen. Ich hatte dadurch Gelegenheit, die hochinteressanten Gauchos bei der Ausübung ihres Berufes zu beobachten. Die Geschicklichkeit dieser muskulösen , malerisch gekleideten Indianergestalten im Reiten wie im Lassowerfen ist wahrhaft bewunderungswürdig. Beim Anblick dieses Treibens erwuchsen in mir die sonderbarsten Wünsche. Die Phantasie des zur Romantik geneigten Schiffsjungen wurde lebhaft erregt, und wenn er nicht bereits Seemann gewesen wäre, wäre er ganz bestimmt Gaucho geworden.
Wie vieles könnte ich von diesem für mich so inhaltsvollen zweijährigen Aufenthalte auf dem Schiffe erzählen, von wie manchem unvergesslichen Eindruck berichten, überwältigende Naturschönheiten schildern...
Die zwei Jahre sind nicht spurlos an mir vorübergegangen. Meine körperliche Entwicklung schritt sehr rasch vonstatten. Infolge meiner Beobachtungsgabe für alles Seemännische war ich sehr bald in der angenehmen Lage, den praktischen Dienst eines Matrosen zur vollen Zufriedenheit meines Kapitäns versehen zu können.
In diesem angenehmen Bewusstsein entwickelte sich auch mein Selbstgefühl in so hohem Grade, dass ich auch meine physischen Kräfte zu verwerten gedachte, für den Fall, dass mein unliebenswürdiger Steuermann seine eigenartigen, durchaus unmotivierten Liebkosungen fortsetzen sollte. Dieser Augenblick kam wie der Blitz aus heiterem Himmel. Der Befehl des Steuermannes rief mich unter Deck. Ahnungslos folgte ich diesem Rufe. Doch kaum war das verhasste Tauende in Folge eines wuchtigen Schlages in meinen Gesichtskreis gekommen, so erhielt der tatenlustige Däne eine so gründliche deutsche Widerlegung, dass ich nach einer minutenlangen heftigen Debatte die Wahlstatt siegreich behauptete und von nun an jenes gefürchtete Tauende als meine höchste Trophäe in Besitz nahm.
Von diesem denkwürdigen Augenblicke an war ein ehrenvoller Waffenstillstand zwischen uns geschlossen, und ich durfte nun bald auch die Segnungen des Friedens voll und ganz genießen. Ich hatte mir eine würdige Lebensstellung im wahren Sinne des Wortes erkämpft.
Nachdem unser Schoner seine vorläufige Fahrt vollendet, im Hafen von New York Anker geworfen, hatte auch ich die erste Station meiner selbstgewählten Lebensbahn erreicht und betrat als neugebackener Matrose den amerikanischen Boden. Allein Amerika ist ein sehr praktisches Land. Mit einem erhebenden Bewusstsein und sehr dürftigen Portemonnaie kann man dort nicht weit kommen. Aber ich war ein stämmiger Bursche geworden, der nicht gewohnt war, seine Hände in den Schoß zu legen und der nun auch an Bord des nach London bestimmten großen amerikanischen Paketschiffes „AMICAN CONGRESS“ seine ihm lieb gewordene Arbeit fand.
...Der geehrte Leser wird mein Entzücken darüber begreiflich finden, dass mir eine nach meinen damaligen Begriffen sehr beträchtliche Monatsgage von 18 Dollars zugesichert war... Sobald ein Tag zur Neige ging, war für mich der Augenblick gekommen, nachzurechnen, wie hoch sich jetzt mein Vermögen belaufe. Aber ich muss hinzufügen: nicht der Besitz allein machte mir diese Freude, sondern das erhebende Bewusstsein, dass ich den verdienten Lohn für meine Arbeit empfange, dass ich eine Leistung zu vollbringen im Stande sei, wofür der Amerikaner jene 18 Dollars gerne zahlte.
An Bord herrschte bei einer verhältnismäßig großen Besatzung ein recht reges, meinem Geschmacke zusagendes Leben. Der Umstand, dass unser Kapitän Leute von allen möglichen schifffahrtstreibenden Völkern angeworben, was einen vielseitigen sprachlichen Verkehr hervorrief, bot dem für alles Fremdartige besonders entflammten Deutschen einen interessanten Sprachunterricht. Es war durchaus nichts Befremdendes, wenn z.B. der redegewandte Sohn Spaniens seinem holsteinischen Genossen eine lange Geschichte erzählte, von der dieser auch nicht ein Wort verstand, aber doch zum Schlusse der Erzählung auf einen Augenblick die Pfeife im Munde zur Seite schob und mit einem rührenden Ernst entgegnete: „Si, si, da kannst du di up verlaten.“
Nach einigen glücklichen Reisen mit diesem Schiffe erwachte eines Tages die bisher krampfhaft niedergehaltene Sehnsucht nach meinen Eltern zu lebhaft in mir, dass ich London schleunigst verließ und die Überfahrt auf der dänischen Brigg „CORA“ antrat. Auf dieser kurzen, aber heimtückischen Strecke musste ich entsetzliche Qualen erdulden. Unsere Brigg trieb mitten im strengen Winter bei einem rasenden Sturme zwischen Norwegen und England fünf volle Wochen umher. Auf der total durchnässten Kleidung hatte sich eine Eiskruste gebildet, welche die letzte Köperwärme aufzehrte. Bei diesem gänzlichen Mangel an trockenem Zeug, an Handschuhen und Stiefeln wurde mein Zustand ein geradezu verzweiflungsvoller. Andauernde bittere Kälte hatte meine Hände in dunkelblaue Fleischklumpen verwandelt, die bei der geringsten Bewegung namenlose Schmerzen verursachten. – Endlich war die Gewalt des Sturmes gebrochen. Der Kapitän konnte nunmehr den Hafen von Arendal anlaufen. Vierzehn Tage lagen wir hier vor Anker. Als dann das Eis der Ostsee kein allzu großes Hindernis mehr bot, gingen wir abermals unter Segel und erreichten unter anhaltenden Strapazen glücklich Kopenhagen. Der Reeder und alle Angehörigen der Besatzung waren freudig erstaunt, als das verloren geglaubte Schiff in den sicheren Port einlief...
...Die Erinnerung an den ersten elterlichen Empfang gehört zu den schönsten meines Lebens. Die monatelange Ruhezeit zu Hause flog mir wie ein kurzer Traum dahin. Ich ward erst dann wieder in die nüchterne Wirklichkeit versetzt, als ich auf’s Neue Schiffsplanken unter den Füßen fühlte, die Befehle des Kapitäns über Deck schallen hörte. Das war zu Beginn meiner zweiten Reise 1853. Der in Bremerhaven erbaute Dreimaster WINTERTHUR sollte seine erste Fahrt unter Hamburger Flagge machen. Der Abschied von den Lieben wurde unendlich schwer; meine Mutter und Geschwister waren beim Auslaufen des Schiffes anwesend. Während ich verschiedene, meist völlig nutzlose Arbeiten verrichtete, um nur den tränenvollen Blicken der Meinen zu entgehen, klopfte mein Herz so heftig, als wollte es seine Hülle gewaltsam sprengen.
Endlich war der qualvolle Augenblick vorüber. Abschiedsrufe und Kommandos erschallten. Mit einer stolzen Wendung setzte sich unser Schiff langsam in Bewegung und schon nach einer halben Stunde entschwanden die klaren Umrisse des Strandes mit all den uns teuren Personen unseren Blicken. Vom Mast herab sah ich noch lange das flatternde Taschentuch der trauernden Mutter. Nach einer sehr stürmischen Reise erreichten wir den imposanten Hafen von Liverpool, wo die Einnahme einer für Kalkutta bestimmten Salzladung erfolgen sollte. Unsere Arbeit wurde von plötzlichem Gegenbefehl unterbrochen, der uns anwies, das bisher eingeschaufelte Salz wieder zu löschen. Wir wurden hierauf mit Stückgut nach Melbourne bestimmt. Merkwürdigerweise wird die bedeutende Kursveränderung von dem Matrosen kaum beachtet. Seine Gedanken, die bei Beginn der Reise etwa mit Indien sich beschäftigten, machen sich ebenso schnell mit Australien vertraut. In solchen Dingen ist Jan Maat nicht kleinlich. Unsere Besatzung machte hiervon keine Ausnahme, Wind und Wetter waren ja günstig, die Arbeit gering, und die Behandlung erträglich. Mehr verlangt der wahre Seemann nicht.
Die WINTERHUR, Eigentum der Firma Wattenbach, Heiliger & Comp., lag fast segelfertig im Princess Dock. An der erforderlichen Zahl der Schiffsmannschaft fehlten uns nur noch zwei Mann. Zu jener Zeit war die Segelschifffahrt außergewöhnlich stark im Gange, der Mangel an Matrosen recht fühlbar. Unser Kapitän beauftragte mich mit dem Versuch, noch zwei Matrosen für die WINTERTHUR ausfindig zu machen und, wenn möglich, sogleich an Bord zu führen.
Nach vielen vergeblichen Bemühungen kam mir endlich der Zufall zur Hilfe. In einer der zahlreichen Wirtschaften Liverpools, in denen besonders Seeleute verkehrte, entstand unter den zahlreichen Gästen, die allen möglichen Nationen angehörten, eine handgreifliche Auseinandersetzung, die für den wesentlich schwächeren Teil der Streitenden, obwohl er sich tapfer wehrte, ein recht bedenkliches Ende nehmen musste.
Liegt es schon in der Natur jedes anständigen Menschen, in solchem Falle für die erdrückte Minderheit einzutreten, so wird die Parteinahme außerdem zur gebieterischen Notwendigkeit, wenn, wie hier, die eigene Nationalität aus Übermut angegriffen und verhöhnt wird. Engländer, Dänen, Franzosen, Italiener und Spanier, neun an der Zahl, unterhielten einen lebhaften Angriff gegen zwei Deutsche. Ein getreues Abbild derzeitiger Verhältnisse! Der unbehagliche Anblick trieb mein Blut rascher durch die Adern, es prickelte gewaltsam in meinen Fingern, und als nun gar der Italiener sein Messer zog, um den Faustschlag des Deutschen zu erwidern, da war meine Besonnenheit zu Ende. Mit lauter, jedes Geräusch übertönender Stimme ersuchte ich den Italiener, das Messer zu entfernen. Statt jeder Antwort spie er mir ins Gesicht. In demselben Augenblicke hatte ich den frechen Menschen ergriffen und hob ihn mit einem Rucke hoch empor. Wohl hätte es genügt, die schwächliche Gestalt einfach zu Boden zu werfen, aber meine Wut war einmal entfacht, und so musste denn der blutdürstige Italiener als Waffe gegen seine eigenen Bundesgenossen dienen. Zweimal hatte ich meinen wehrlosen Gegner erfolgreich gegen die bestürzten Verbündeten geschleudert, dann ließ ich den Ohnmächtigen niedersinken. Das Gefecht war entschieden – meine Schützlinge befreit. Einige der fremdländischen Matrosen suchten eilig das Weite, während sich der Rest vollständig untätig verhielt. Glaube ja nicht, geehrter Leser, dass ich mit dieser Darstellung eine Übertreibung begehe. Das Emporhalten eines wohl 130 bis 140 Pfund wiegenden Menschen war für mich wirklich nicht bedeutend. Ich erfreute mich in meiner Jugend einer Körperkraft, die in vielen Fällen bessere Proben ablegte.
Mit meinen erfreuten Landsleuten war sehr rasch eine lebhafte Unterhaltung angebahnt. Sie erzählten mir, dass sie an Bord ihres englischen Schiffes sehr schlecht behandelt würden und beabsichtigten, dasselbe so bald wie möglich zu verlassen. Eine bessere Gelegenheit zur Erfüllung meines Auftrages ließ sich nicht denken. Ich teilte also meinen jungen Freunden mit, dass sie bei meinem Kapitän sofort Anstellung finden würden, wenn sie sogleich an Bord der WINTERTHUR erschienen. Meine Landsleute erklärten sich hoch erfreut bereit. Nur eine Schwierigkeit musste überwunden werden. Die Flüchtigen wollten nicht gerne ihre Habseligkeiten einbüßen. Es wurde also beschlossen, während des Abends das Schiff, welches im benachbarten, von einer Mauer umschlossenen Dock lag, zu verlassen und sich auf dem bezeichneten Platze einzufinden.
Als ich zur bestimmten Zeit eintraf, waren meine Freunde schon zur Stelle. Allein auf den ersten Blick musste ich erkennen, dass ihre Entführung schwieriger werden musste, als ich erwartet. Die guten Landsleute versuchten so viel wie möglich von ihrer Habe zu bergen und hatten dem gemäß drei Anzüge übereinander gezogen, wodurch ihre Gestalt einen bedenklichen Umfang angenommen. Trotzdem musste der Versuch gewagt werden. Wir kamen auch ungehindert bis zum Ausgange des Docks, hier aber noch innerhalb des Tores ereilte uns das Verhängnis in der Gestalt eines misstrauischen Polizisten, der mit uns ein Examen anstrengte, dem wir durch angebliche Unkenntnis der englischen Sprache zu entgehen hofften. War der Verdacht der heiligen Hermandad bei dem Anblicke der dickleibigen Matrosen schon rege, so musste unser vermeintlich schlauer Schachzug ihr Misstrauen nur vergrößern, und das Ende vom Liede war die Abführung in Nummer Sicher.
Gegen die polizeiliche Verfügung ließ sich nichts einwenden. Dass man uns aber in ein entsetzliches Loch sperrte, in welchem der Abschaum der Gesellschaft, allerlei unheimliches Gesindel hauste, habe ich der englischen Polizei, obgleich ich dadurch einen Einblick in das soziale Elend erhielt, niemals verziehen.
Am nächsten Morgen wurden wir in ein Zimmer der Royal Exchange zum Verhör geführt. Hier gab sich der mit mächtiger Allonge-Perücke geschmückte Richter alle erdenkliche Mühe, uns zur Beantwortung seiner Fragen zu veranlasse. Wir beharrten unbeugsam bei der pantomimischen Erklärung, kein Wort zu verstehen. Auf jede Frage gab ich den Namen meines Schiffes an. Da ja eine eigentliche Anklage nicht vorlag und dem Scharfblick des gequälten Richters kein Anhaltspunkt beschieden war, so geriet die englische Justiz augenscheinlich in Verlegenheit, und um sich davon zu befreien, ließ man uns laufen. Die gescheiteste Handlung, welche ich von einer großbritannischen Polizeibehörde berichten kann.
An Bord der WINTERTHUR erweckte unser geglücktes Manöver viel Heiterkeit. Wir wurden für die ertragene Unbill reichlich entschädigt und unser Kapitän konnte mit einer vollständigen Mannschaft die Reise nach Melbourne antreten. Nach neunzigtägiger Reise war unser Ziel ohne großes Ungemach erreicht.
Eine hochinteressante, von amüsanten Szenen begleitete Abwechslung bietet ein Regenguss unter den Tropen. Wer seine Wirkung nicht unmittelbar empfunden, wird sich wohl kaum eine klare Vorstellung davon machen, mit welcher Wucht die Wassermassen niederstürzen. Während einer Nacht öffnete der Himmel plötzlich seine Schleusen. Wer Hände hatte, griff jubelnd nach dem Eimer, um das kostbare frische Wasser in Tonnen zu bergen. Natürlich nahm auch ich regen Anteil an der gemeinsamen Einsammlung, nur mit dem Unterschiede, dass ich meinen vollgefüllten Wassereimer mit einem Male auf den Kopf des nächststehenden Matrosen leerte – erwartend, dieses Sturzbad würde die Veranlassung zu einem allgemeinen Begießen werden. Aber die erhoffte Wirkung blieb aus. Der Matrose arbeitete so gemütlich weiter, als ob ihm gar nichts besonderes widerfahren sei, er hatte eben keinen Unterschied zwischen Entleeren der Wolken und dem meines Eimers bemerken können. Noch komischer war die Wirkung, welche der Tropenregen bei unserem Koch – einem großen, stämmigen Neger hervorrief. Statt sich dem gemeinsamen Einsammeln des Wassers anzuschließen, wälzte er sich jauchzend und jubelnd auf dem Verdeck umher, als habe er nie ein größeres Wohlbehagen empfunden. –
Auch das Auftreten der Wasserhosen in den Tropen, die übrigens dem Schiffe recht gefährlich werden können, ist bemerkenswert. Eines dieser mächtigen Naturgebilde, bei welchen die Wolken so tief hingen, dass die Wasserhose mächtigen Eichen glich, drohte den Kurs unseres Schiffes zu kreuzen. Wir bedienten uns eines oft bewährten Mittels, indem wir die Wasserhose mit einem Kanonenschuss begrüßten, von dessen Luftdruck die gewaltige Wassersäule zusammenbrach.
Unser Kapitän geriet jetzt, nachdem sein Schiff sicher vor Anker lag, in eine wenig beneidenswerte Lage. Wir waren gerade zu jener denkwürdigen Zeit gelandet, wo das Goldfieber in dem australischen Gebirge seinen Höhepunkt erreicht hatte, wo alle gesetzlichen Bestimmungen, Ordnung und Zucht durchbrochen, jede sittliche Schranke gewaltsam niedergerissen war und wo natürlich auch der Boden der seemännischen Ordnung ein ungeahntes Leck erhalten hatte. An Bord der WINTERTHUR wiederholte sich das allgemein übliche Verfahren. Die gesamte Schiffsmannschaft war bei Nacht und Nebel verschwunden, um ihr Heil in den nahen Goldminen zu suchen. So saßen wir, so unglaublich das klingen mag, tatsächlich auf dem Trockenen, und es gab nur den einen zweifelhaften Trost, dass kein Schiff im Hafen günstiger situiert war und in Folge dessen auch keine materiellen Vorteile auf Kosten des anderen erlangen konnte.
Im Hafen von Melbourne lag zu jener Zeit manches verlassene Schiff, dessen Kapitän und Mannschaft der Goldbegierde nicht hatten widerstehen können. Diese Betörten kamen in den meisten Fällen nach wochenlanger, bitterer Qual nur um die Erfahrung bereichert zurück, dass das Goldsuchen wohl verlockend, das Goldfinden aber zu den größten Seltenheiten im Leben des Seefahrers gehöre. Auch mancher deutsche Seemann sollte die Wahrheit des heimatlichen Spruchs erkennen lernen: „Schuster bleib bei deinen Leisten“; denn selbst jene, denen ein glücklicher Zufall das unselige Metall massenweise in den Schoß geworfen, waren meist auf abschüssige Bahn geraten, vergeudeten und verprassten das große Vermögen in kurzer Zeit und waren dann, da die ehrliche Arbeit keinen Reiz mehr für sie hatte, körperlich und geistig verkommen.
Unter der Besatzung unseres Schiffes befand sich ein deutscher Matrose namens Georg Busch, der mir schon seit der ersten Begrüßung ungemein gefiel. Bald hatten wir innige Freundschaft geschlossen. Es war ein hochgebildeter, vorzüglich veranlagter junger Mann, den die unbezwingliche Sehnsucht auf das Meer getrieben, der voll von abenteuerlichen Ideen und hochfliegenden Plänen ein hehres Ziel verfolgte. An Alter und Empfindungen mir gleich, war es natürlich, dass wir uns wahrhaft brüderlich aneinander schlossen. Freud und Leid traf uns zu gleichen Teilen. In Sturm und Not standen wir Schulter an Schulter, jeder bereit, für den anderen das Leben einzusetzen.
Auf dieser Reise habe ich den Wert eines wahren Freundes schätzen gelernt und niemals den monatelangen angestrengten Dienst so wenig empfunden als in Gesellschaft dieses zartfühlenden, edeldenkenden Menschen. Zu meinem tiefsten Bedauern wurde der leicht entflammte Freund bei der Ankunft in Melbourne von dem dort wütenden Goldfieber ereilt und entfloh mit der übrigen Mannschaft nach den Goldminen. Wohl war mir das Herz schwer, als ich ohne meinen Gefährten die Weiterreise von Melbourne antrat, aber ich hoffte, dass der teure Freund sein Glück auf diesem Wege erreichen und ich ihm in ungetrübtem Wohlbefinden einst wieder begegnen würde. Auch, wie bitter wurde ich enttäuscht! Ein halbes Jahr später fand ich den hoffnungsvollen, blühenden Jüngling fieberkrank, verkommen und gebrochen im Hospital von Kalkutta. Der erschütternde Anblick erpresste mir Tränen, kein Wort kam über meine Lippen, erst die zitternde Hand des Todkranken zwang mich zur Bekämpfung meines heißen Schmerzes.
„Ja Alfred,“ begann der arme Freund mit leiser Stimme, „es ist anders gekommen als ich hoffte, meine Illusionen sind zu Ende; ach du ahnst nicht die Qual, den reuigen Schmerz, der in meinem Herzen wühlt. Mein Leben ist verfehlt. Glaube nicht, dass mich nur der Besitz des Goldes reizte, ich wollte mein Ziel nur rascher erreichen, aber die teuflischen Menschen haben mir alles, alles entrissen.
Ich war der einzige unter meinen Genossen, der das fluchwürdige Metall gefunden; aber der Wert meines Fundes war zu groß, er reizte die Gier bestialischer Menschen, die mich beraubten und lebensgefährlich verwundeten. Vier Tage lag ich hilflos in der Wildnis; zurückkehrende Abenteurer beförderten mich nach Melbourne, dort habe ich monatelang ein erbärmliches Leben gefristet, ich war ja zu schwach, um arbeiten zu können. Mit der letzten Energie raffte ich mich noch einmal empor, schon hatte ich den Lebensweg wieder gefunden, da ereilte mich die unheilvolle Krankheit, ich fühle, dass ich meine Eltern, meine Heimat, alles woran mein Herz hängt, nicht wiedersehen werde. – Ich danke dem Himmel, dass ich dich noch einmal schauen -, dich bitten kann, mir zu verzeihen. Ohne dein Wissen bin ich damals von der WINTERTHUR entflohen, ich wusste ja, dass du meine Absicht vereitelt, mich zurückgehalten hättest von dem Bestreben, das mir mein Schicksal gebot. Umarme noch einmal deinen unglücklichen Freund; ich möchte deiner Verzeihung gewiss sein, sie erleichtert mir den letzten Schmerz.“ –
Tief bewegt verließ ich das Hospital. Trotz meiner späteren Bemühungen habe ich nie etwas von meinem Freunde erfahren. Gott weiß, was aus dem vorzüglichen Menschen geworden ist! –
Immerhin hat Melbourne diesem wahnsinnigen Goldfieber sein rasches Emporblühen zu verdanken. Seine damals aus Zelten und Bretterbuden bestehenden Behausungen verschwanden von der Oberfläche, an deren Stelle entstanden Prachtbauten, welche den Vergleich mit denen der europäischen Großstädte nicht zu scheuen brauchen. Der Handel, durch eine Menge von Segel- und Dampfschiffen, durch Eisenbahnen und Telegrafen kräftig unterstützt, erhob Melbourne nach kaum zehnjähriger Entwicklung zu einer Weltstadt ersten Ranges. –
Mein pflichtgetreues Ausharren an Bord der WINTERTHUR wurde vom dankbaren Kapitän gebührend anerkannt. Nicht nur, dass ich sofort zum Vollmatrosen und gelegentlichen Untersteuermann befördert wurde, ich genoss auch während der ganzen Fahrt eine angenehme Sonderstellung gegen die aufs Neue verpflichtete, aus allen Nationen zusammengewürfelte Mannschaft.
Nachdem nun unsere Ladung gelöscht und Ballast eingenommen war, gingen wir abermals unter Segel und nahmen Kurs auf Kalkutta. Die Disziplin unter unserer eigenartigen Besatzung war selbstverständlich eine sehr lockere. Nach Lage der Sache schien es geraten, manches zu dulden, was unter gewöhnlichen Verhältnissen strenge Bestrafung nach sich gezogen hätte.
Die Einförmigkeit der Reise wurde täglich, wenn auch auf keine besonders anziehende Weise, von den rauflustigen Leuten unterbrochen. Allerlei übermütige Streiche, welchen dann mit mathematischer Genauigkeit eine gemütliche Prügelei folgte, waren an der Tagesordnung. Zum Glück für die nur noch wenigen gesunden Gliedmaßen unserer streitsüchtigen Mannschaft erreichten wir sehr bald unseren neuen Bestimmungsort Kalkutta. Hier wurde unser Schiff ins Trockendock geschleppt und neu gekupfert. Während dieser vierwöchigen Ruhezeit befanden wir uns einem jener zahlreichen Verbrennungsplätze gegenüber, auf welchen die Körper der verstorbenen Hindus auf Feuersglut in Asche verwandelt werden...
Nach beendeter, ziemlich kostspieliger Reparatur unseres Schiffes erhielten wir eine volle Ladung Zucker und Jute für London...
Im Hafen von London wechselte die WINTERTHUR ihren Besitzer und fuhr von diesem Augenblicke an unter englischer Flagge. Mein kontraktliches Verhältnis mit dem Kapitän wurde dadurch gelöst. Als Passagier eines Dampfschiffes erreichte ich wenige Tage später wieder einmal die wohlbekannten Gestade meiner teuren Heimat. -
* * *
Mein ungestümer Hang zur Seefahrt hatte durch meine bisherige seemännische Tätigkeit wohl eine gewisse Befriedigung gefunden, und meine Anschauungen waren jetzt von allem phantastischen Ballast befreit. Klar und deutlich lag mein Lebensweg vor mir. Es bedurfte nicht des väterlichen Ausspruchs: Junge sei vernünftig! Was man sein will, muss man ganz sein! Nur zu klar hatte ich bereits erkannt, dass es unmöglich sei, ohne wissenschaftliches Studium das mir gesteckte Ziel zu erreichen. Die physische Kraft, die tüchtigste Praxis ist der durch Forschertrieb immer mehr ausgebildeten Theorie unterstellt und nur, wo sie beide Hand in Hand gehen, ist ein gedeihliches Wirken möglich.
Als Reeder würde ich mein Schiff niemals einem Kapitän anvertrauen, der nicht im Stande wäre, auch die unbedeutendsten praktischen Arbeiten an Bord selbst auszuführen. Glücklicherweisen hält ja unsere sich täglich mehr entwickelnde Seemannsausbildung an dieser Grundidee fest. Die segensreichste Ernte wird dieser Aussaat folgen. Sie wird den guten Ruf, den sich der deutsche Seemann vermöge seiner vortrefflichen Charakteranlagen bei allen Schifffahrt treibenden Völkern der Erde langsam und mühevoll erworben, immer mehr befestigen und stärken.
Während eines Jahres besuchte ich nun die Navigationsschule in Altona. Sehr bald gewann ich das anfangs trocken erscheinende Studium lieb. Je weiter sich mein Blick erschloss, desto größer wurde meine Wissbegierde. Übrigens galt es während dieses Zeitraumes sehr vieles zu erlernen, und wenn ich hier die hauptsächlichsten Gegenstände anführe, so geschieht es nur, um dem eingeweihten Leser manches fernere Vorkommnis anschaulicher darstellen zu können. Die unter dem Vorsitz eines höheren dänischen Marineoffiziers gebildete Prüfungskommission begann am 4. Dezember 1855 ihre Examina über:
Kenntnis aller Zirkel, die man sich auf der Himmelskugel denkt; von der eigenen Bewegung des Mondes und der Planeten, von dem Zusammenhange zwischen der Uhrzeit und der Länge auf der Erde; von der wahren Sonnenzeit, Mittelzeit und der Zeitgleichung; von der Einrichtung des Nautical-Almanachs und der Planet-Tabellen. Vollständige Kenntnis der Art und Weise, wie der Sextant zu untersuchen und zu berichtigen ist und Fertigkeit, mit demselben Winkel zwischen zwei Gegenständen zu messen. Kenntnis der wichtigsten Sternbilder und Fähigkeit, die zu den Distanz-Observationen dienlichen Sterne am Himmel zu finden. Die Höhe eines Himmelskörpers zu einer gegebenen Zeit zu berechnen. Fähigkeit, die Uhrzeit mittelst Höhe der Sonne oder eines Sternes zu berechnen.
Fähigkeit, den Gang der Seeuhr zu untersuchen, sowohl auf dem Lande durch künstlichen Horizont, als auf einer Reise durch Peilung von Punkten, deren Länge genau bestimmt ist; Kenntnis der Behandlung der Seeuhr und durch dieselbe die Uhrzeit in Greenwich zu finden. Fähigkeit, die Uhrzeit in Greenwich aus der gemessenen Distanz zwischen dem Monde und der Sonne oder zwischen dem Monde und einem Sterne oder Planeten zu berechnen, wenn die Höhen zugleich gemessen sind. Fähigkeit, die Länge und Breite zu finden.
Ich könnte noch weitere hierher gehörende nautische Prüfungsgegenstände aufzählen, aber ich fürchte, vor allem die Geduld des geehrten Lesers zu erschöpfen, und solchen unverzeihlichen „Observationsfehler“ möchte ich gar zu gerne vermeiden.
Wenn sich auch die Nautik seit jener Zeit wesentlich entwickelt und manches aus unserem Systeme verworfen hat, so möge doch kein moderner Seefahrer beim Lesen dieser Zeilen die Nase rümpfen oder mitleidig lächeln. Er darf sich mit der Versicherung begnügen, dass wir schon damals sehr genau jeden Seeweg zu verfolgen im Stande waren, niemals unser Ziel verfehlten und wie der heimatliche Volksmund so verständnisvoll ausdrückt: „Keenen Buern in de Finster loopen sünd.“
Von der Prüfungskommission empfing der Matrose Alfred Tetens sein Steuermannszeugnis mit dem Charakter „Gut bestanden“ in deutscher und dänischer Sprache ausgestellt. Immer deutlicher lag nun mein Lebensweg vor mir. Mein höchster Ehrgeiz, einstmals als Kapitän ein mir anvertrautes Schiff durch die Weltmeere zu führen, erhielt immer neue Nahrung. Um nun nicht unzeitig in meinem Kurs gehindert zu werden, hielt ich es für angeraten, meine Militärpflicht gegen Dänemark zu erfüllen, wie jeder diensttaugliche Schleswig-Holsteiner damals zu tun gezwungen war.
In Folge einer Verfügung der dänischen Militärbehörde war ich im Jahre 1855 für die dänische Marine „auskommandiert“ und hatte mich Ende April beim Oberkommando in Kopenhagen zu melden. Mit schwerem Herzen folgte ich dieser Weisung. Nachdem mir jedoch am Bestimmungsorte eröffnet wurde, dass ich von nun an zur Besatzung der Korvette „NAJADEN“ gehöre, die bestimmt sei, eine Übungsreise nach Westindien, Brasilien ect. zu machen, kehrte mein Frohsinn wieder. Für einen Seemann, der bereits die Weltmeere durchkreuzt hat und immer Neues sehen will, war das monotone in Dänemark übliche Ostsee-Manöver gewiss keine verlockende Aussicht...
Sehr rasch durchlief ich die unteren Chargen und kam der ersehnten Stufe immer näher. Als Führer der Gig des Kapitäns hätte ich mein Leben daran gesetzt, kein anderes Boot an dem unsrigen vorüber rudern zu lassen. Der Versuch wurde zwar oft von meinen Gegnern mit achtungswerter Energie unternommen, aber meine gestählten Muskeln zeigten dann eine so erfreuliche Spannkraft, dass mir der Sieg zur Freude meines Kapitäns niemals entrissen wurde.
Bald avancierte ich zum Kapitän vom „Groß Topp“. Nicht nur die mannigfachen Arbeiten in der Takellage, auch alle Befehle, die sich auf Leesegel setzen, Bote aussetzen, erstreckten, waren meiner unmittelbaren Direktion unterstellt. Wer nie in einem streng disziplinierten Verhältnis gestanden, der kann wohl kaum begreifen, ein wie bestrickender Reiz der exakten minutiösen Ausführung des gegebenen Befehls innewohnt.
Die höchste militärische Ehre, die mir an Bord der Korvette erwiesen wurde, bestand in meiner Anstellung bei der Kanone Nr. 7. - Nur ganz Bevorzugte erhielten bei der ersten Fahrt eine artelleristische Ausbildung.
Diese neue, auf Kauffahrern nicht vorkommende Beschäftigung nahm meine Aufmerksamkeit derart in Anspruch, dass ich das Exerzitium bei den Geschützen sehr bald inne hatte und das meinige gleich dem erfahrensten Feuerwerker zu bedienen im Stande war...
Nach dem Geschützbedienen wurden wir auch in dem Gebrauch der anderen Waffen unterrichtet. Wenn unser Bajonettieren, Fechten mit dem Säbel, Gewehr- sowie Pistolenschießen auch keinen Anspruch auf eine besondere Leistung erheben konnte, so wurden wir doch soweit mit den Waffen vertraut gemacht, um bei vorkommender Gelegenheit wirksam Gebrauch von denselben machen zu können.
Wenige Jahre später war ich sehr oft in die zwingende Notwendigkeit versetzt, mein Leben mit der Waffe in der Hand zu verteidigen; so habe ich meiner militärischen Ausbildung auf dem Schiffe unendlich viel zu danken. Ohne sie würde mir sicherlich die Veröffentlichung meiner Erlebnisse erspart geblieben sein, und das wäre allerdings kein zu unterschätzendes Vergnügen gewesen. Aber ich fühle mich doch heute in meinem lieben mächtigen Vaterlande in meinem sicheren Heim bedeutend wohler, als wenn meine Knochen jetzt vielleicht am Gestade der Palau-Inseln bleichten oder den Kindern der Einwohner von Yap (Südsee) als Spielzeug dienten. Jedenfalls sollte es kein Seefahrer unterlassen, sich im Gebrauch der verschiedenen Waffen zu üben...
* * *
Am 10. Juli 1857 wurde mir vom Vorsitzenden der Bremer Steuermanns-Prüfungs-Kommission ein Zeugnis eingehändigt, wonach ich „in der geographischen und astronomischen Steuermannskunst vorschriftsmäßig geprüft worden“ und für fähig erachtet sei, als Untersteuermann auf weiten Reisen zu fungieren. Gestützt auf dieses amtliche Attest erhielt ich auf dem Bremer Ostindienfahrer LUCY AND HARRIET eine Anstellung als zweiter Steuermann. Unser Schiff lag zur Zeit in Liverpool und es musste zunächst unsere ganze in Bremen geheuerte Mannschaft via Hull nach dort befördert werden.
Unsere aus Eisenbahnschienen bestehende Ladung wurde dank jener praktischen Einrichtungen, welche jederzeit den englischen Handel unterstützten, in wenigen Tagen übernommen und vorschriftsmäßig gestaut. Der Kapitän, ein überaus liebenswürdiger, sehr erfahrener Mann, hatte auf diesen unscheinbaren, aber äußerst wichtigen Umstand die größte Aufmerksamkeit verwendet.
Ist solche Ladung mangelhaft gestaut, so gerät sie bei verhältnismäßig geringem Seegang ins Rollen und kann sehr leicht den unabwendbaren Untergang des aus seinem Gleichgewicht geratenen Fahrzeugs herbeiführen. Unsere Ladung war für Bombay bestimmt.
Also schon zu jener Zeit, wo in deutschen Landen die Eisenbahnanlagen noch recht langsam sich entwickelten, das eigentliche Schienennetz noch sehr spärlich ausgebreitet war, begann das rührige England die Segnung dieser kulturellen Erfindung dem fernen Indien zuzuwenden. Entsprach diese zivilisatorische Bestrebung auch nur seinem eigenen Interesse, so verdient doch die englische Initiative, indem sie die idealen Momente förderte, unsere ganze Wertschätzung. England hat den Segen seiner Anstrengung nicht unverdient geerntet; es hat genugsam Pionierdienste verrichtet, bevor es seinen enormen Reichtum, seinen bedeutenden Welthandel und Einfluss bei allen überseeischen Völkern errang. England hat die Herrschaft auf dem Meere stillschweigend angetreten, seiner immer mächtiger sich entwickelnden Flotte mussten sich alle handeltreibenden Völker beugen, so dass es schließlich als ein Eingriff in die Rechte Englands erschien, wenn sich eine fremde Flagge auf fernem Meere blicken ließ.
England hat unter allen Umständen sein klares, vollbewusstes Ziel zum Wohle des Mutterlandes unbeirrt verfolgt; ihm galt die durch seine insulare Lage bedingte Erkenntnis: die Größe eines Volkes wird durch seinen materiellen Besitz bestimmt.
Die Stadt Bombay, von einer herrlichen Bay umrahmt, gewährt einen wahrhaft entzückenden Anblick. Ihr Hafen darf als der schönste und sicherste von ganz Ostindien bezeichnet werden. Wohl in keinem anderen der Welt herrscht ein lebhafteres, interessanteres Treiben. Die Flaggen aller Nationen sind in diesem Mastenwald bemerkbar. Jede Schiffbauart ist hier vertreten. Die Völker der Erde haben sich hier zu einem Stelldichein versammelt. In dem neuen Stadtteil herrscht ein unbeschreibliches Menschengewühl, überall ein lebensgefährliches Hasten und Drängen. Betritt man den älteren Teil Bombays, wo noch die moderne Bauart ausgeschlossen und die Straßen kaum einen Meter breit angelegt sind, so glaubt man eine vorsintflutliche Stadt zu sehen.
Früh morgens erscheinen die Parsees compradore in ihrem schneeweißen, bis zur Fußspitze reichenden Talar an Bord und halten außer Milch und rohem Eis die wunderbarsten Früchte für weniges Geld feil: Mangostan, Pommelos, Mangos, Apfelsinen, Bananen. Wer einmal diese kostbaren Früchte genossen, wird das europäische Gewächs als eine misslungene Nachahmung bezeichnen.
Unmittelbar an die Stadt reiht sich ein Kranz kleiner reizender Inseln mit kostbaren Villen und entzückenden Parkanlagen. Meilenweit erstreckt sich das von Nabobs und den Reichen aller Länder bewohnte Paradies; man wird nicht müde, stundenlang auf den beschatteten Fußwegen dahinzuwandern, die lebhafte Phantasie wird von der Pracht dieses Wundergartens übertroffen. Ein wahrhaft poesievoller Zauber ruht auf dieser verkörpert scheinenden Fata Morgana.
Schmucke Lustkutter schaukelten sich auf dem von dichtem Gebüsch eingeschlossen Bassin. Von hieraus erreichten die beneidenswerten Bewohner die nahe Bai. So oft es nur meine Zeit erlaubte, habe ich das herrliche Stückchen Erde betrachtet. In den entfernten Teilen des Parks trainierten zahlreiche Hindu die Elefanten ihrer Herren. Gegen Einhändigung eines geringen Geschenkes veranlasst der Wärter seinen klugen Zögling zu einer kleinen Privatvorstellung, deren Hauptnummer das Emporheben bestimmter Personen bildet. Auf ein gegebenes Zeichen umschloss der Rüssel des Elefanten meine Brust, hob mich leicht und sicher empor, so dass ich mich recht bequem auf den hohen Rückensitz niederlassen konnte. Auch die im Meerbusen von Bombay unweit der Küste liegende kleine Insel Elephanta erregt die Aufmerksamkeit des Beschauers; nahe dem Landungsplatze bemerkt man noch die Überreste eines in den Felsen gehauenen Elefanten enormer Größe, nach welchem die Insel genannt wird. Der im Innern des zweigipfeligen Berges aus Stein gemeißelte Felsentempel mit seinen zahlreichen in Fels gehauenen Kolossalfiguren gibt ein beredtes Zeugnis von der einst hoch entwickelten Bildhauerkunst der Inder; für die Hindu ist dieser teilweise zerstörte Tempel ein beliebter Wallfahrtsort, während er für den Europäer den Endpunkt seiner Ausflüge und Picknicks bildet...
An Stelle unserer Eisenbahnschienen, die wir vorschriftsmäßig im Hafen von Bombay löschten, erhielten wir eine für Kronstadt bestimmte Ladung Baumwolle. Die englische Aufgabe war somit eine recht einfache. Es brachte die europäischen, vorzugsweise englischen Interessen dem überseeischen Konsumenten direkt ins Haus und führte dessen Landesprodukte an den besten europäischen Markt. Da beide Transaktionen ohne jede fremde Mithilfe, also ohne Zwischenhandel geschlossen wurde, so war der englische Doppelgewinn, den ja eigentlich nur das deutsche Schiff und seine deutsche Besatzung erzielte, gewiss nicht unbedeutend.
Nachdem wir in dem russischen Hafen Anker geworfen und unsere LUCY AND HARRIET von ihrer Ladung befreit hatten, bot sich uns noch die vollkommene Gelegenheit, die schöne Kaiserstadt St. Petersburg in Augenschein zu nehmen. Dieses Vergnügen wäre uns aber fast sehr teuer zu stehen gekommen, nur mit genauer Not und harter Arbeit waren wir dem plötzlichen Einfrieren im Hafen von Kronstadt entronnen. Fünf Monate lang zwischen russischen Eisschollen eingeklemmt zu liegen, statt auf fernen sonnenbestrahlten Meeren zu segeln, ist gewiss keine verlockende Aussicht.
Trotz unseres rechtzeitigen Entfliehens wurden wir von einer wahrhaft sibirischen Kälte heimgesucht. Sieben Wochen mussten wir mit widrigen Winden kämpfen, bevor wir Helsingør erreichen konnten. Sturm und Kälte boten alles Mögliche auf, uns ihre Macht fühlen zu lassen; wahrscheinlich aus Rache, weil ihnen die sichere Beute entrissen war. Unser liebenswürdiger Kapitän erfüllte in Helsingør mein Entlassungsgesuch.
Mein nächstes Ziel war London, wo ich mein Obersteuermannsexamen absolvierte und nach einer kurzen Zeit die Stelle als „Chief-Officer“ an Bord des großen englischen Fregattschiffs PALMERSTON bekleidete. Jedenfalls verdanke ich die Erreichung dieser Stelle zum großen Teil der Empfehlung des liebenswürdigen Offiziers Mr. Busby, dessen Bekanntschaft ich seinerzeit auf der dänischen Corvette NAJADEN zu machen Gelegenheit fand.
Wir wurden mit Maschinen und Eisenbahnmaterial für die Scind-Railway Company befrachtet und sollten in Karatschi unsere wertvolle Ladung löschen. Die Übernahme dieser schwer transportablen Gegenstände, unter denen sich zwei große Dampfkessel, jeder im Gewicht von 23 tons, und außerdem vier vollkommene Lokomotiven nebst Tender befanden, war meiner ausschließlichen Obhut unterstellt. Es war, da wir nur auf unsere Schiffsgear angewiesen waren, durchaus keine geringe Aufgabe, jene Kolosse unbeschädigt an Bord zu bringen, und erst als die schweren Dinger ohne jeden unliebsamen Zwischenfall kunstgerecht gestaut waren, wurde es mir leichter ums Herz. Die Reise begann unter den schönsten Aussichten.
Als Passagiere hatten wir zehn Offiziere und Soldaten der indischen Armee an Bord, die auf höheren Befehl ihren Regimentern nachgeschickt wurden. Erstere waren gebildete, ihres Standes durchaus würdige Männer, was unter den Subalternen der damaligen englischen Armee entschieden zur Ausnahme gehörte. Die Unterhaltung mit den Offizieren war für mich in vielen Dingen recht lehrreich und höchst unterhaltend...
Die Reise war bislang ohne jede Störung verlaufen. Wind und Wetter zeigten sich so überaus liebenswürdig und ruhig, dass Neptun eine Einförmigkeit befürchtete und uns in einer tiefdunklen, pechschwarzen Nacht ziemlich unsanft daran erinnerte, dass wir nicht das glatte Parkett eines englischen Saales, sondern nur ganz einfache Schiffsplanken unter den Füßen hätten. Wir waren in die Nähe von Mauritius gekommen, als der heftige Orkan gegen uns hereinbrach und gleich beim ersten Anlauf unser Groß- und Kreuzmast mit einer Leichtigkeit in die sturmgepeitschten rasenden Meereswogen geschleudert wurde, als ob es keine zentnerschwere Masse, sondern nur ein gewöhnliches Streichhölzchen gewesen wäre. Donnernd und heulend sang das Meer sein Sturmlied. Das stark belastete Schiff arbeitete und rollte in dieser fürchterlich erregten Wassermasse so schwer, dass, nachdem die Masten mit einem nervenerschütternden Gekrach über Bord gegangen waren, kein Tau mehr hielt. Die stärksten Befestigungsmittel, armdicke Trossen und Ketten, zerrissen wie baumwollene Fäden. Mit der zunehmenden Heftigkeit des Orkans wurde unser schwer heimgesuchter PALMERSTON immer unruhiger, so dass wir uns nur mit der größten Anstrengung der über Bord flutenden Sturzseen erwehren konnten. Trotz der unverkennbaren Gefahr, in welcher sich Schiff und Ladung befand, war es uns unmöglich, etwas Entscheidendes für ihre Rettung zu tun.
Wir mussten uns damit begnügen, einige losgerissene Gegenstände zu bergen, besonders aber die über Bord hängenden Stengen zu entfernen, die noch vermittels der Takellage am Schiffe befestigt waren und sehr leicht den Untergang desselben herbeiführen konnten, und die Taue zu kappen. Die ganze Nacht verging mit dieser mühsamen, höchst gefahrvollen Anstrengung. Wer von den Wellen über Bord geschleudert oder von herabstürzenden Gegenständen getroffen wurde, war dem sicheren Tode verfallen. Trotz dieser wenig verlockenden Aussicht arbeitete jeder mit einem unermüdlichen Eifer, und als das lang ersehnte Tageslicht zu dämmern begann, schien auch die äußerste Gefahr verschwunden.
Die trübe Morgensonne beschien das entsetzliche, dem Seemann ins Herz schneidende Zerstörungswerk des Sturmes. Welch’ trauriger Anblick bot sich dem Auge dar! Das schöne imposante Schiff, welches noch vor wenigen Stunden mit seinen schlank emporragenden Masten die Meereswogen spielend durchschnitten, lag jetzt wie ein Adler, dem eine tückische Kugel die Schwingen zerschmettert, ohnmächtig danieder.
Dank der unausgesetzten Anstrengung der ganzen Mannschaft war das Missgeschick, das uns betroffen, noch sehr gnädig abgelaufen. Nur ein alter, sehr intelligenter Hahn, der jahrelang der Liebling und Reisebegleiter unseres Kapitäns gewesen, hatte zum letzten Male gekräht und fand unter den Trümmern der Taue und Segel ein gewaltsames Ende. Das treue, vom Sturm erschreckte Tier hatte seine sichere Stätte verlassen und war der Kommando verkündenden Stimme des Kapitäns oben auf Deck gefolgt, als habe es sich nach der Nähe seines geliebten Herrn gesehnt. Branko, der klügste aller schifffahrenden Hähne, hatte seine unbezwingliche Sehnsucht mit dem Leben erkauft und fand nun ein ehrenvolles, nasses Grab. –
Nach eingehender, für die Sicherheit des Schiffes gebotener Beratung wurde der Entschluss gefasst, Notmasten zu errichten, unseren Kurs strikt inne zu halten und die Fahrt nach Möglichkeit zu beschleunigen. Schon nach Verlauf zweier Tage wurde unsere unausgesetzte Anstrengung mit Erfolg gekrönt. Unser PALMERSTON ging wieder unter Segel und konnte seinem ursprünglichen Bestimmungsorte entgegeneilen.
Dass die Not nicht nur Eisen bricht, sondern auch erfinderisch macht und mehr als alle akademischen Regeln zur Ausbildung des Seemannes beiträgt, sollten wir auf der PALMERSTON zur Genüge kennen lernen. Das Zeitalter des Dampfers hat ja für die ingeniöse Selbsthilfe des Seglers nur ein geringes Verständnis. Sein technisches Gefühl kennt nur Kohlenfeuer, durch welches die Maschine gespeist wird, die dann ihr Tagewerk ableiert; ähnlich der Besatzung, die streng genommen auch nur eine maschinelle, sich stets gleich bleibende Tätigkeit zu vollbringen hat. Die Maschine arbeitet mit ihrer ungeheuren Gewalt unbeugsam gegen die Woge; sie kennt kein Lavieren, sondern nur ein trotzköpfiges Vorwärtshasten, ein Biegen oder Brechen. Doch wie hilflos wird meistens der rauchende Koloss, wenn nur ein Stückchen Eisen im komplizierten Mechanismus seinen Dienst versagt! Kann ihn menschliche Tätigkeit vom Untergange retten?
Anders beim Segler, bei dem oft Tatkraft, Geschicklichkeit und Mannesmut das unvermeidlich scheinende Schicksal abzuwenden im Stande sind. Ferne sei es von mir, die für den jetzigen Verkehr unbedingt erforderlichen Dampfschiffe in ihrer Bedeutung schmälern zu wollen; allein die Poesie des Seemannslebens, der ihm innewohnende bestrickende Reiz, all die erhebenden Empfindungen, die unsere Seele beim Anblick des majestätischen Meeres bewegen, wohnen nur auf Segelschiffen. Wer je vom Mastkorb herab den Anblick des unabsehbaren, farbenschillernden Meeres genossen, das in unbeschreiblicher Herrlichkeit prangende tiefblaue, tagelang unveränderliche Himmelszelt betrachtet, das geheimnisvolle Rauschen und Flüstern der leicht gekräuselten Wellen vernommen hat, der hat gewiss empfunden, was meiner Feder nicht möglich ist in Worte zu kleiden.
Doch zurück zu unserem schwer geprüften Fahrzeug, das in seinem Teilnahme erweckenden Aufzuge nach wenigen Wochen den Hafen von Karatschi glücklich erreichte. Die einzige Zerstreuung, welche mir diese Stadt gewährte, bestand in der Jagd auf Schildkröten, welche hier in großer Anzahl nachts auf den Strand kommen. Die unbeholfenen großen Tiere sind im Mondschein sehr leicht zu fangen, indem man sie auf den Rücken wirft und mittels einer Leine in die Nähe des Bootes schleppt.
Eine große Anzahl Hindu-Soldaten wurde hier zur Überführung nach Bombay an Bord genommen. Das deutsche Auge konnte sich erst nach langer Betrachtung daran gewöhnen, dass es Soldaten vor sich habe. Möglich, dass die wohl ebenmäßig, aber zierlich gebauten Gestalten, deren braune Hautfarbe alle Nuancen repräsentiert, im Dienste gegen Eingeborene sehr gut zu verwenden sind, Aber ich glaube, dass sie im Kampfe mit einer europäischen Truppe unterliegen müssten.
Jedenfalls wird die englische Heeresleitung einem europäischen Gegner keine geschlossenen Hindu-Regimenter entgegenstellen dürfen, sondern ihre Reihen mit englischen Truppen mischen müssen.
Eine fröhliche Stimmung oder frische Ausgelassenheit, wie sie wohl meistens bei europäischen Soldaten, namentlich auf Märschen oder Fahrten zu bemerken ist, war unseren teilnahmslos dreinschauenden Hindus vollständig fremd. Wir waren durchaus nicht untröstlich, als sich die langweilige Gesellschaft in Bombay ebenso stillschweigend verabschiedete, wie sie gekommen war.
Nachdem unsere wertvolle Ladung ans Land gesetzt, das Schiff frei war, musste zunächst für eine sachgemäße Ausbesserung, namentlich für eine Neubeschaffung unserer Masten gesorgt werden. Als dieses nach Verlauf mehrerer Wochen geschehen, unser Fahrzeug dann wieder im einstigen Schmucke prangte, war auch die Erinnerung an die durchlebten schweren Stunden verschwunden.
Ein neues Reiseziel, London, wurde uns nach Übernahme einer Ladung Baumwolle gegeben. Mit froher, durch günstigen Wind verstärkter Hoffnung wandte sich der PALMERSTON zur Rückfahrt. Nicht allzu lange sollten wir uns einer guten Fahrt erfreuen. Schwere Winterstürme beim Kap der guten Hoffnung gemahnten gebieterisch an die Wandelbarkeit des seemännischen Lebens und stellten unsern zuverlässigen PALMERSTON wieder auf eine harte Probe...
London wurde glücklich erreicht und kaum war die Ladung gelöscht, meine amtlichen Funktionen verrichtet, als ich in derselben Eigenschaft wie bisher, also als erster Offizier auf das englische Schiff „NORWOOD“ versetzt wurde. Es galt die Überführung mehrerer von der englischen Regierung für Neuseeland bestimmten Armstrong-Feldbatterien mit Munition und Bedienung...
Die zur Ladung gehörenden 300 Soldaten nebst ihren Frauen und Kindern wurden in Woolwich eingeschifft. Auch mehrere höhere Offiziere, welche das Kommando führten, erfreuten sich der Begleitung ihrer Gemahlinnen; am Tage des Auslaufens kam auch noch eine Musikband an Bord, die viel zur Unterhaltung auf dieser interessanten Reise beitrug. Mir jungem, lebenslustigem Manne machte das eigenartige, höchst unterhaltende Leben und Treiben auf dem Schiffe ganz besonderes Vergnügen, ich stand an hervorragender Stelle, der Kapitän billigte stillschweigend meine Anordnungen, so dass ich mich eigentlich als Führer des Schiffes betrachten konnte.
Das unnahbare, gemessene Wesen der englischen Dame von Rang verschwindet auf hoher See vollständig, sie offenbart an Bord eines Schiffes meistens eine reizende Natürlichkeit und gewinnende Vertrautheit, wie ich sie bei keiner kontinentalen Vertreterin des schönen Geschlechts gefunden habe.
Als englisches Transportschiff besaßen wir auch das Recht, einen Wimpel führen zu dürfen, in Folge dessen wurde alles so organisiert, als ob wir uns auf einem Kriegsschiffe befänden. Die NORWOOD machte eine vorzügliche Fahrt und wünschte ihre dezimierten Vorräte auf den Capverdischen Inseln zu ergänzen; hier erhielten wir auch alles, was dem Magen eines Seefahrers aufs höchste behagt: Geflügel, frisches Gemüse und prachtvolle Früchte.
Bei gutem Wetter wurde das Mittagsmahl auf Deck unter Assistenz einer heiteren Tafelmusik eingenommen, auch Spiele, Bälle und sogar Theatervorstellungen dienten zu unserer Unterhaltung, kurz und gut, es gab ein recht fröhliches Leben, das ich nur teilweise genießen durfte, weil ich für die schnelle Reise zu sorgen hatte. Aber ich fand einen Ersatz. Sobald es mir nur irgend dienlich erschien, ließ ich alle Segel setzen; wenn dann unser Schiff gleich einer Wolke über die klaren Meeresfluten glitt, in rasender Eile dahinschnellte, dann wurde mir so recht wohl um mein Seemannsherz und ich fühlte, dass alle Vergnügungen, mit denen sich meine Umgebung unterhielt, doch nur recht kindliche seien. Die rasche Manövrierfähigkeit des Schiffes verdankte ich zum großen Teile auch den zu meiner Verfügung stehenden Soldaten, welche abwechselnd regelmäßig mit auf Wache zogen und beim Manövrieren des Schiffes hilfreiche Hand leisten mussten. Auch eine Überraschung sehr ernster Natur wurde uns eines Tages bereitet. Bevor wir eigentlich wussten, was geschehen, war eine lang geplante Meuterei der Soldaten in vollem Gange; alle Ordnung, jede Disziplin verschwunden, unser Leben bedroht.
Einen Moment schien es, als ob wir die Herrschaft über das Schiff verlieren müssten. Mit einer guten Waffe in der Hand ist mir die Gesellschaft eines Tigers weit angenehmer, als in der Umgebung einer zügellosen, von gemeinster Begierde entbrannten Menschenmasse weilen zu müssen. Wer die menschliche Bestie in ihrem rohen Gebaren, in ihrer sinnlosen Zerstörungswut beobachtet hat, der wird meine Verehrung für das vierfüßige Raubtier gerechtfertigt finden.
Naturgemäß fehlt es der irregeführten Masse an Mut, so dass es mir mit einigen entschlossenen Seeleuten nach einem kurzen Kampfe gelang, die Rädelsführer ihrer wahnsinnigen Herde zu entreißen und nach einem sehr praktischen Schiffsgebrauch in Eisen zu legen. Noch einmal zuckte es in dem aufrührerischen Haufen, er drang auf uns ein, um seine Führer zu befreien; aber unsere Revolver waren abermals zum Empfang bereit, in Folge dessen der drohende Angriff unterblieb und die gestörte Ordnung wieder hergestellt wurde.
Zunächst mussten sämtliche Soldaten ihre Waffen abliefern und durften das Zwischendeck ohne Erlaubnis nicht verlassen. Die zum Waffendepot gewordene Kajüte erhielt eine doppelte Bewachung, alle Sicherheitsmaßregeln wurden beobachtet und dann sogleich ein Kriegsgericht gehalten. Das Urteil desselben kam erst später zu meiner Kenntnis, danach sollte das Haupt der Rädelsführer nach Ankunft in dem Bestimmungshafen erschossen und jeder seiner vier unmittelbaren Genossen zu einer vierzehnjährigen Verbannung verurteilt werden.
Eine Veranlassung zur Meuterei wurde nicht festgestellt, die urteilslose Masse war den aufreizenden Führern blindlings gefolgt und diese hatten ihre selbstsüchtige Absicht mit keinem Worte verraten. Ohne diese fünf ehrlosen Subjekte würden die 295 Männer wohl niemals ihre Pflicht verletzt haben, und ich bin bei aller Humanität doch der festen Überzeugung, dass die härteste Strafe, welche den die Masse ins Unglück stürzenden Rädelsführer trifft, noch immer zu gelinde ist.
Wind und Wetter blieben uns immer günstig. Schon am vierundsechzigsten Tage nach unserer Abfahrt von England passierten wir südlich der Länge von Melbourne und am achtzigsten Tage lag der Bestimmungsort Auckland vor unseren Blicken. Nahe der Einfahrt wehte es uns heftig entgegen, die am inneren Ende des Hafens von den vor Anker liegenden Schiffen gebildete Fahrstraße war nur sehr eng, aber ich setzte meinen Stolz darein, mit vollen Segeln hindurchzukreuzen; bei der sehr steif wehenden Brise kein leichtes, aber prachtvolles Manöver, das mir ohne geringsten Unfall glücklich gelang. Die Anker rasselten zum Meeresgrund und im nächsten Moment waren alle Segel dank der willfährigen Hilfe der Soldaten fest.
Unser geschicktes Einlaufen war auf den dort stationierten englischen Kriegsschiffen bemerkt worden. Sofort kamen mehrere Offiziere an Bord, die unseren Kapitän in Anerkennung des brillanten Manövers herzlich beglückwünschten und sich in den schmeichelhaftesten Lobeserhebungen ergingen.
Unser Kapitän dankte in der liebenswürdigsten Weise, lehnte aber, indem er mich als den eigentlichen Urheber vorstellte, jedes Lob als unverdient ab.
„Well Sir“, begann sofort der älteste jener Herren, mir die Hand reichend, „that was well done!“
Ich erwiderte den Druck der Hand und meinte, dass unser Manöver wohl kaum eine so ehrende Auszeichnung verdiene. Einen Moment schien die Aufmerksamkeit des freundlichen Offiziers auf eine andere Betrachtung gerichtet, wozu vielleicht meine fremdartige Aussprache oder meine vom englischen Typus abweichende Gesichtsbildung Veranlassung gab:
„Aber Sie sind doch Engländer“, meinte jetzt der etwas betroffene Frager in Ermangelung eines geschickten Überganges, „ein solches Manöver kennt man bei keiner anderen Nation!“
„Dennoch bin ich kein Engländer.“
„Nein! Kein Engländer? Nun, dann sind Sie es jedenfalls wert, einer zu sein!“ Ein solcher Ausspruch galt zu jener Zeit als das größte Kompliment...
Nachdem wir unsere Passagiere und mannigfaltige Ladung vorschriftsmäßig gelöscht,... nahmen wir Ballast ein und richteten unseren Kurs , Fracht suchend, nach Madras. Leider herrschte hier zu jener Zeit eine große Geschäftslosigkeit, die eine zahllose Anzahl von Schiffen ebenfalls zur Untätigkeit zwang...
Unser Kapitän war kein Freund von langem Ausharren. Abermals wurde der Kurs verändert und dann nach Penang in der Malakkastraße gesegelt. Das Glück war uns hier günstiger. Wir erhielten eine volle Ladung Zucker für London und kamen jetzt in die Stimmung, die landschaftlichen Reize aufmerksamer zu betrachten. Time is money, sagt der Engländer und wir Deutschen huldigen dieser merkantilischen Regel in der zarteren Form: Erst das Geschäft, dann das Vergnügen. – Penang, die hervorragendste Stadt auf der Prince of Wales Insel übt selbst auf den an Naturschönheiten gewöhnten Beschauer einen angenehmen Eindruck, allein dem monatelang zwischen Himmel und Wasser geschaukelten Seemanne gewährt die pittoreske, mit üppiger Vegetation gesegnete, farbenschimmernde Umrahmung einen besonders erquickenden Anblick. Der sogenannte Government-Hill, welcher die terrassenartig erbaute Stadt krönt, bietet bei einer regelmäßigen frischen Brise einen gesunden und zugleich angenehmen Aufenthalt. Während in der tief gelegenen Stadt am Tage meist eine unerträgliche Hitze und nachts eine empfindsame Kälte herrscht, erfreut man sich hier oben einer regelmäßigen, dem italienischen Klima ähnlichen Temperatur und genießt außerdem eine über die Malakkastraße hinausreichende, entzückende Fernsicht...
Der Aufenthalt in dem fruchtreichen Penang war mit der völligen Übernahme unserer Ladung beendet. Die NORWOOD wandte sich wieder heimwärts. Wochenlang von einer prachtvollen Fahrt begünstigt, wurde sie auf der Höhe von Mauritius von einem jener heftigen Orkane heimgesucht, die unter den Schiffen eine grausame Zerstörung anrichten, welche der hervorragendsten Insel des Indischen Ozeans nicht zur besonderen Empfehlung gereicht. Fast scheint es, als ob die wütenden Stürme den Zweck verfolgten, die finanzielle Lage der Insel zu verbessern, indem sie die beschädigten Schiffe zum Anlaufen und Ausbessern zwingen. Auch die NORWOOD hatte vieles opfern müssen und war zu einem mehrwöchentlichen Aufenthalte zwecks Anschaffung neuer Masten und sonstiger von der See verschlungenen Gegenstände verurteilt.
Besonders Angenehmes wüsste ich von Mauritius nicht zu berichten, unzählige Ratten spazieren hier mit einer Dreistigkeit herum, als wären sie ganz allein Herren der Insel, weder die einheimische Bevölkerung, noch die eingewanderten indischen Kulis erschweren die Existenz dieses hässlichen Ungeziefers, auch von den massenhaft auftretenden Insekten, Skorpionen und Tausendfüßlern hat man keine sehr angenehme Unterhaltung zu gewärtigen; nur die Jagd auf wilde Schweine und Ziegen, welche zu Tausenden in den nahen Bergen hausen, bietet eine angenehme, dabei recht lohnende Abwechslung.
Übrigens besitzt die Insel einen sehr fruchtbaren Boden, welcher seinen Bewohnern meist eine reiche Zuckerernte liefert; aber es fehlt der zum größten Teile aus Malaien, Madagassen, Ungern, Chinesen und Singalesen bestehenden Bevölkerung ein energisches Streben, wodurch Mauritius sehr leicht zu einer größeren Bedeutung, höheren Kultur und ansehnlicherem Reichtum gelangen könnte.
Wind und Wetter waren beim Antritt unserer Weiterreise so vorzüglich, dass wir die unliebsame Verzögerung sehr bald wieder ausgleichen konnten und doch wenigstens eine ziemlich gute Reise verzeichnen durften. Die Zweckmäßigkeit unseres Anlaufens von St. Helena habe ich nie recht begreifen können, es scheint die Annahme begründet, dass jeder englische Kapitän zu jener Zeit es als eine patriotische Pflicht erachtete, die Insel zu betreten, welche einst dem gewaltigen Korsen zum Aufenthalt angewiesen war. Hier oben in der Meierei Longwood, die ich mit dem Kapitän selbstverständlich besuchte, war das große Irrlicht erloschen.
Eine eigenartige Empfindung hatte sich meiner bemächtigt; unwillkürlich musste ich an mein teures Vaterland denken, das jahrelang unter den Krallen des Eroberers geblutet, an all das Elend, das die Kriegsfackel auf deutschen Boden geschleudert – aber auch an die glorreiche Erhebung unseres Volkes, das die Henkersketten gewaltsam gesprengt hatte...
Ohne weiteren Unfall wurde Englands Vorratskammer, das mächtige London, erreicht. Noch bevor unsere Ladung gelöscht, erhielt ich die Mitteilung, dass die NORWOOD abermals von der englischen Regierung gechartert und demnächst eine Fracht zu befördern habe, wie sie erfreulicherweise nur sehr selten am Markt ist. Dreihundert Verbrecher sollten ihrem Verbannungsorte Freemantle in S. W. Australien zugeführt werden; die NORWOOD hatte den Vorzug erhalten, diese unbehagliche Expedition auszuführen. Voraussichtlich verging eine längere Zeit, bevor unser Fahrzeug in der Verfassung war, diese geschlossene Gesellschaft an Bord empfangen zu können.
Die Ausführung der geplanten Sicherheitsmaßregeln war zwar meiner Beaufsichtigung unterstellt, aber sie gewährte mir angenehmerweise noch so viele freie Zeit, um meine längst gehegte Absicht, das englische Kapitänsdiplom zu erlangen, jetzt ausführen zu können. Wohlweislich hatte ich bei jeder Gelegenheit darnach gestrebt, mir die für meinen Beruf erforderlichen Kenntnisse anzueignen. Mein ganzes Sehnen und Trachten galt nur dieser Bestrebung und der väterlichen Mahnung: begnüge dich nicht mit dem Erreichten, suche die höchste Stufe, welcher deiner Lebensaufgabe beschieden ist, zu ersteigen. Nach Beendigung des ziemlich umfangreichen Examens empfing ich mein Diplom, das zu jener Zeit von jedem Seefahrer hoch geschätzt wurde, und das ich im Urtext dem geehrten Leser hiermit unterbreite. Das auf Pergamentpapier ausgeführte Schriftstück lautet:
By the Lords of the Committee of Privy Council for Trade.
Certificate of Competency
as
Master,
To Alfred Friedrich Tetens.
Whereas it has been reported to us that you have been found duly qualified to fulfil the duties of Master in the Merchant Service we do hereby in pursuance of the Merchant Shipping Act 1854 grant you this Certificate of Competency.
Given under the Seal of the Board of Trade, this twenty seventh day of December 1861.
By order of the Board
Registered
Alex. Johnson. W. H. Walker.
Entered at the General Register and Record Office of Seamen
On the 28 th. day of December 1861.
Edward Stone Coleman.
No. of Certificate 20, 283.
Address of Bearer 9 Burtian Road, Blackwll.
Date and Place of Birth 1835 Wilster, Denmark ect. ect. -
|
Dieses Dokument gehört noch immer zu meinen hervorragenden „Wertpapieren“. Wenn ich jetzt noch die im Laufe meiner Dienstzeit von fast allen Schifffahrt treibenden Staaten erworbenen Diplome durchblättere, macht mir das englische sehr viel Freude. Nicht etwa, weil dasselbe am meisten geschätzt wurde, sondern weil ich es mir unter den schwierigsten Verhältnissen erworben habe...
Die für den bevorstehenden Transport notwendigen Einrichtungen waren nunmehr vollendet und verliehen unserem harmlosen Schiffe ein unbehagliches, düsteres Aussehen. Der größte Teil des Zwischendecks war als Gefängnis eingerichtet und vermittelst einer mit Schießscharten versehenen starken Holzwand von dem übrigen Raume getrennt. Die große und die Vorderluke waren ringsherum mit dreizölligen eisernen Stangen versehen, durch die hier angebrachte recht schmale Tür konnte sich zur Zeit nur ein Mensch hindurchzwängen.
Außer dieser Vorsichtsmaßregel etablierte man oben auf dem Verdecke hinter dem Großmast eine starke, die Breite des Schiffes umfassende Barrikade, ebenfalls mit einer schmalen Tür. Die aus zehn Soldaten bestehende, mit scharf geladenen Gewehren versehene Wache war auf der rückwärtigen Seite des Quarterdecks postiert. Vier nach vorne gerichtete, mit Kartätschen geladene Kanonen, sowie eine große Anzahl hier aufgehäufter Waffen gaben dem ganzen kriegerischen Bilde einen imponierenden Anblick, der seine beruhigende Wirkung nicht nur auf die Gefangenen, sondern auch auf die Wächter hervorrief.
Außer unserer aus 50 Mann bestehenden Schiffsbesatzung kamen noch 30 von der Regierung kommandierte Soldaten mit ihren Frauen und Kindern an Bord. In Erwartung der uns bevorstehenden Aufgabe herrschte natürlich eine ernste Stimmung; das heitere, lustige Treiben, wie es meistens beim Auslaufen eines Schiffes stattfindet, war hier nicht zu bemerken. Und dabei hatten wir die Schauder erregende Ladung noch nicht einmal gesehen, wie würde es erst werden, wenn die 300 von der menschlichen Gesellschaft ausgestoßenen Verbrecher unserer Verantwortung übergeben wären!
Jedenfalls war die größte Vorsicht geboten; von Menschen, die ihr Leben verwirkt, Hass und Erbitterung gegen jede menschliche Ordnung empfinden, war gewiss alles zu erwarten. Es wurden daher unter dem gemeinsamen Schiffspersonal Alarmsignale für den Fall eines Angriffs vereinbart und immer wieder darauf hingewiesen, dass die Sicherheit aller von der Wachsamkeit jedes Einzelnen abhänge.
Gegen Ende des Jahres 1863 verließen wir die Themse, als wir dann nach wenigen Tagen jene 300 entsetzlichen Passagiere in Portsmouth aufgenommen hatten, wurde die Reise nach Australien in Begleitung eines Regierungs-Arztes und Seelsorgers angetreten. Hatten wir uns im Geiste den Anblick unserer Ladung recht düster ausgemalt, so zeigte die Wirklichkeit ein weit entsetzlicheres , herzerschütterndes Bild.
In einer langen, von Polizisten begleiteten Doppelreihe kamen die mit starken, eisernen Ketten gefesselten Verbrecher an Bord. Ihr Anzug: braune Galeerenmütze, gelbe Jacke und Beinkleid, war aus dickem, groben, wollenen Stoff gefertigt und erhöhte den düsteren Eindruck. Auf fast allen Gesichtern dieser 300 verbrannten Menschen lagerte der unverkennbare Ausdruck des Verbrechers, auch nicht das leiseste Zeichen war bemerkbar, dass in der Brust dieser Verstoßenen noch eine menschliche Regung vorhanden war. Ingrimm und Verbissenheit hatten die bleichen Gesichter durchfurcht, ein brutaler Trotz sprach aus den unsteten Blicken...
Teilnahmslos folgten die unglücklichen Geschöpfe unseren Weisungen, sie nahmen ihr beschränktes Lager ohne jede Bewerkung ein und waren durchaus nicht von unserer strengen Vorsicht überrascht. Nur manchmal, wenn ein Soldat oder Matrose sich erlaubte, einen selbständigen Befehl zu geben, oder die vorschriftsmäßige Umgangsform verletzte, dann zuckte es wie ein Blitzstrahl im Auge des Beleidigten, ein konvulsivisches Zittern bewegte seinen Körper, man konnte sehr deutlich die nicht zu bewältigende, innere Empörung bemerken.
Ich hatte den strengen Befehl gegeben, jeden derartigen Anstoß zu vermeiden, um die ohnehin schon sehr missliche Lage der armen Menschen nicht noch unerträglicher zu gestalten. Schon während der ersten Tage nach unserer Abfahrt konnte ich die gesetzlichen Bestimmungen wesentlich mildern, die Lage der Unglücklichen nach mancher Richtung verbessern. Hatte ich die unheildrohende Erbitterung der Verbrecher bemerkt, wenn sie sich verletzt fühlten,so wurde ich jetzt von ihrer weichmütigen Regung geradezu überrascht...
Vom guten Wetter begünstigt, erreichte die NORWOOD nach zweimonatiger Fahrt ihren vorläufigen Bestimmungsort Freemantle. Beim Anblick des Landes wurde mir recht froh ums Herz, jetzt war ja die schwierige Aufgabe gelöst...
Die NORWOOD segelte in Ballast ihrem nächsten Reiseziel Singapore, der britischen Insel an der Südspitze der hinterindischen Halbinsel Malakka entgegen. In diesem bedeutendsten Handelsmittelpunkt zwischen Vorderindien und China hofften wir auf eine lohnende Fracht für Europa – leider vergeblich. Die von Manila einlaufenden günstigen Nachrichten veranlassten uns schon nach eintägigem Aufenthalte, die „Löwenstadt“ zu verlassen und Luzon, die Hauptinsel der Philippinen, deren Ausfuhr gleichfalls hervorragend ist, aufzusuchen...
* * *
Fortsetzung der Lebensgeschichte des Alfred Tetens - Teil 2
Alfred Tetens im Internet:
Deszendenz, politische Macht und ... Einflußreich in wirtschaftlicher Hinsicht waren die Deutschen, die 1869 den ersten permanenten Sitz des Hamburger Handelshauses Godeffroy unter Leitung von Alfred Tetens auf Yap errichteten. Das wichtigste Handelsprodukt war Kopra.
Beachcombers, Traders & Castaways in Micronesia :
Alfred Tetens Yap, Palau (1862-1867) Alfred Tetens was a German sea captain from Hamburg. Andrew Cheyne met him in Manila and hired him to serve as a master of his ship "Acis". Tetens also served as a captain of another of Cheyne's vessels, the "Perseverancia" in 1862-1863. Tetens was homeported in Palau and spent most of his time there during this period. Tetens oversaw the cotton and tobacco plantations in Palau. In 1865, he went to work with Godeffroy & Son and was put in command of the brig "Vesta". He traded throughout the Carolines at this time visiting Palau frequently. In 1867 he left the Pacific to return to Hamburg. Yap Ships [PDF] MICRONESICA 34(1) 2001 new Bauer et al. - U. of Western Ontario /Weldon - ANASTACIO - TodoCine: Su majestad de los mares del Sur Palau: Airai -- Memories: Chronology - His Majesty O'Keefe @ Hollywood.com. Movie synopsis, review, ... - Celebrities @ Hollywood.com-Featuring Andre Morell. Celebrities, ... - Hezel: Foreign Ships in Micronesia - Geschichte der Seemannsmission in Hamburg - Robert Hughes Pacificana (US publ. before 1999) - The Role Of The Beachcomber In The Carolines -
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- Band 28 - bei amazon
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- Monica Maria Mieck -
Durch alle Nebel hindurch - erweiterte Neuauflage
Texte der Hoffnung
besinnliche Kurzgeschichten und lyrische Texte
ISBN 978-3-00-019762-8
Band 28 - ISBN 978-3-8476-1299-5
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- Band 29 - bei amazon - Band 29 -
Logbuch
einer Ausbildungsreise und andere Seemannsschicksale
Seefahrerportraits und Erlebnisberichte
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
ISBN 978-3-00-019471-9
Band 29-1 - ISBN 978-3-8476-0847-9
Band 29-2 - ISBN 978-3-8476-0825-7
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- Band 30 - bei amazon - Band 30
Seefahrt vor 50 Jahren direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 30 - ISBN 978-3-7380-2489-0
Schiffe, Häfen, Mädchen - Seefahrt 1956 - 1963
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- Band 31 - bei amazon - Band 32 - bei amazon Thomas Illés d.Ä.
Sonne, Brot und Wein
ANEKIs lange Reise zur Schönheit
Wohnsitz Segelboot
Reise ohne Kofferschleppen
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 31 - ISBN 978-3-8476-9048-1
Band 32 - ISBN 978-3-8476-9211-9
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- Band 33 - bei amazon -
- Band 33
Jörn Hinrich Laue +:
Die große Hafenrundfahrt in Hamburg
reich bebildert mit vielen Informationen auch über die Speicherstadt, maritime Museen und Museumsschiffe
Band 33-1 - ISBN 978-3-8476-1354-1
Band 33-2 - ISBN 978-3-8476-1398-5
Band 33-3 - ISBN 978-3-8476-1396-1
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- Band 34
direkt beim Herausgeber nur noch ein Restexemplar
sonst über amazon
Nimm ihm die Blumen mit
Roman einer Seemannsliebe
mit autobiographischem Hintergrund
Band 34 - ISBN 978-3-8476-8166-3
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beim Herausgeber nur noch ein Exemplar - Band 35 - bei amazon - Band 35
Junge, komm bald wieder...
Ein Junge aus der Seestadt Bremerhaven träumt von der großen weiten Welt
Band 35 - ISBN 978-3-7380-4275-7
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- Band 36 - bei amazon - Band 36
Rolf Geurink:
In den 1960er Jahren als Seemaschinist
weltweit unterwegs
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 36 - ISBN 978-3-7380-3900-9
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Band 37 - Band 37
Schiffsfunker Hans Patschke:
Frequenzwechsel
Ein Leben in Krieg und Frieden direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 37 - ISBN 978-3-8476-8337-7
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Band 38 - bei amazon
Band 38 -
Monica Maria Mieck
Band 38 - ISBN 978-3-8476-9935-4
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Band 43 - ISBN 978-3-8476-0550-8
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Band 39 - Band 39
Hein Bruns:
In Bilgen, Bars und Betten
Band 39 - ISBN 978-3-8476-8514-2
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- Band 40
von Klütenewern und Kanalsteurern
Band 40 - ISBN 978-3-8476-9323-9
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Band 41 - Band 41
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 41 - ISBN 978-3-7380-2293-3
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Band 42 - Band 42
Nautischer Wachoffizier - Reise in die Karibik und zum Orinoco
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 42 - ISBN 978-3-7380-3946-7
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Trilogie: Band 44 - bei amazon - Band 45 - bei amazon - Band 46 - Band 44 - Band 44 - Band 44 - Band 45 - Band 45 - Band 45 - Band 46 - Band 46 - Band 46
Lothar Rüdiger: Trilogie
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 44 - ISBN 978-3-8476-8850-1
Band 45 - ISBN 978-3-8476-9013-9
Band 46 - ISBN 978-3-8476-9014-6
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- Band 47 - bei amazon Band 47 - Band 47 - Band 47
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 47-1 - ISBN 978-3-7380-2131-8
Band 47 - ISBN 978-3-8476-8398-8
Band 47-3 - ISBN 978-3-7380-2140-0
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Band 48 - Band 48
Band 48 - ISBN 978-3-7380-3509-4
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Jürgen Coprian:
salzwasserfahrten_npage
Band 49 - Band 49 - Band 49
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
Band 50 - Band 50 - Band 50
Band 51 - Band 51 - Band 51
direkt beim Herausgeber: 13,90 € - Bestellungen
- Band 52 - Band 52
Band 53:
Band 54 - Band 54
Band 55 - Band 55
Salzwasserfahrten 8 - auf MS FRANCESCA und MS SAXONIA (maritime gelbe Buchreihe)
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Band 56 - Band 56 - Schiffsingenieur, Bergungstaucher
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Band 57 - Band 57 - Band 57 - Harald Kittner: Der Nemesis Effekt
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- Band 58 - bei amazon
Band 58 - Band 58
Klaus Perschke:
Seefahrt um 1960 unter dem Hanseatenkreuz
Band 58 - ISBN 978-3-7380-4066-1
- Band 59 - bei amazon
Band 59
Band 59-1 - ISBN 978-3-8476-1603-0
Band 59-2 - ISBN 978-3-8476-1535-4
- Band 60 - bei amazon Band 60 - Band 60
Band 60 - ISBN 978-3-7380-3771-5
Band 61 - Band 61
Band 61-1 - ISBN 978-3-8476-1575-0
Band 61-2 - ISBN 978-3-8476-1581-1
Band 61-3 - ISBN 978-3-8476-1554-5
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Band 62 - Band 62
Bernhard Schlörit
- Band 66 - Band 66 - - Auf dicken Pötten um die Welt -
- Band 77 - Band 77 - Band 77 -
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Band 63 - Band 63 - Band 63 -
- Band 64 - bei amazon Band 64 - Band 64 - Band 64
Band 64 - ISBN 978-3-8476-1312-1
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Band 65 - ISBN 978-3-8476-8155-7
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Band 69 - ISBN 978-3-8476-1696-2
Band 70 - ISBN 978-3-7380-3841-5
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Band 71 - ISBN 978-3-7380-4096-8
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Amazon-Printbuch -
ISBN 978-1505993899
Band 78 - Band 78 - Band 78 -
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Band 78 - ISBN 978-3-8476-1814-0
Band 79 - ISBN 978-3-7380-1189-0
Oberzahlmeister Otto Schulze – Briefe aus Fernost – Teil 2 kindle-ebook
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- Band 68 - bei amazon
Band 68 - Band 68 -
Band 68 - ISBN 978-3-8476-9958-3
- Band 74 - Band 74
Der wildse Heizer Freddy
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Band 75 - Band 75 -
ISBN 978-1534804104
Aus der Geschichte der Deutschen Seemannsmission
- Band 76 - bei amazon Band 76 - Band 76 -
Band 76 - ISBN 978-3-8476-9502-8
- Band 73 - bei amazon
Band 72 - Band 72 - Band 72 -
Anthologie:
Kirche im Nachkriegs-Mecklenburg -
kindle-ebook amazon oder bei Weltbild
Band 73 - Band 73 - Band 73 -
Horst Lederer::
Pastoren in Grevesmühlen
Pastoren in Grevesmühlen (Meckl)
als ePuB bei neobooks - ISBN 978-3-8476-0987-2
Band 72 - ISBN 978-3-8476-8822-8
Band 73 - ISBN 978-3-8476-0987-2
Band 75 - ISBN 978-3-8476-1321-3
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- Band 82 - bei amazon - Kanallotse Herbert Suhr -
Printbuch: ISBN 978-1533559609
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- Band 80-1 - bei amazon - Band 80-2 - bei amazon
Lyrik vom Norbert Mieck
Band 80-1 - nur bei amazon-kindle
Mitten im Leben: Band 80-2 in der gelben Buchreihe bei Juergen Ruszkowski (gelbe Buchreihe)
Band 80-2 - ISBN 978-3-7380-6391-2
- Band 81 - bei amazon
Band 81 / ISBN 978-3-7380-6402-5
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Band 89 - bei amazon
direkt beim Herausgeber: 10,03 € - Bestellungen
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- Band 83 - bei amazon - Joseph Conrad - Seefahrer und Schriftsteller
Band 83 - ISBN 978-3-7380-6629-6
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Band 84 - bei amazon -
Geschichte des Elbdorfes Rissen: Band 84 in der gelben Buchreihe bei Juergen Ruszkowski (gelbe Buchreihe bei Juergen...
- ebook Band 84 - Geschichte des Elbdorfes Rissen -
Elbdorf Rissen
direkt beim Herausgeber: 14,39 € - Bestellungen
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Band 86 - bei amazon
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Band 87 - bei amazon
- Band 87-farbig - bei amazon
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Band 88 - bei amazon
Band 88-farbig
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Falls Kuddel mit der Sense noch wartet, folgt hier Band 90
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Seefahrt damals
- seamanstory - die gelbe maritime Buchreihe
Seefahrtserinnerungen
Seefahrtserinnerungen - maritime_gelbe_Buchreihe - Seefahrtserinnerungen
Seefahrt um 1960
Maritimbuch - Seeleute - unterwegs - Zeitzeugen des Alltags
Alle Bände (außer Band 9) auch als neobooks -epub-ebook oder als kindle-ebook für ca. 8 € bei amazon - hier reinschauen! - bei amazon epub-ebooks bei neobooks
Viele Bände sind jetzt auch als amazon-Direktdruck-Printbücher zu erhalten:
Band 1 = Begegnungen im Seemannsheim - Band 2 = Seemannsschicksale 2 - Band 3 = Seemannsschicksale 3 Band 4-1 Alfred Tetens - Band 4-b Anthologie 2015 - Band 5 = Capt. E. Feith: Ein Leben auf See - Band 6 = Seefahrt damals - Band 10-1 - Diakon Ruszkowski - neu bearbeitet - Band 10-2 Himmelslotse - neu bearbeitet - Runge = Motivation - neu bearbeitet - Band 11 = Diakone RH - (Band 13 = Hugo Wietholz: Ein Leben im 20. Jahrhundert nur als epub-ebook - nicht bei amazon) - - Band 14 = Schiffselektriker - Band 15 = deutsche Schicksale 1945 - Band 17 = Schiffskoch Richter - Gesamtausgabe - neu bearbeitet - Band 18 = Emden - Ostfriesland - neu bearbeitet - Band 19 = Uwe Heins - Emden - Band 20 = Matrose im 2. Weltkrieg - Band 21 -= RIO MACAREO - Band 22 = Frachtschiffreisen - Band 26 Liebe findet immer einen Weg - - Band 27 - verschenke kleine Sonnenstrahlen - Band 28 = durch alle Nebek hindurch - Band 29 = Logbuch - Band 30 = Schiffe, Häfen, Mädchen - Band 31 = Langzeitsegler - Band 32 Langzeitsegler - Band 33 - Hafenrundfahrt Hamburg - Band 35 = Junge, komm bald wieder... - Band 36 = Seemaschinist - Band 37 = Frequenzwechsel - Band 38 = Zauber der Erinnerung - Band 39 = Hein Bruns: In Bilgen, Bars und Betten - Band 40 Kanalssteurer - Band 41 = Perschke: Vor dem Mast - Band 42 = Perschke: Ostasienreisen - Band 43 = Weihnachtstexte - Trilogie: Band 44 -= Flarrow, der Chief - Band 45 -= Flarrow, der Chief - Band 46 = Flarrow, der Chief - Band 47 = Seefahrterinnerung - neu bearbeitet - Band 48 nautischer Beamter - Band 58 Perschke: unter dem Hanseatenkreuz - Band 59 = unterwegs - Band 60 Wasser übert Deck und Luken - Band 64 = Bernd Herzog: Opas Seefahrt - Band 65 = Wichern - Band 67 = Seefahrt 1948-50 - Band 68 = LIBERTAD - Band 69 = Steininger 1 - Band 70 = Steininger 2 - Band 71 = Steininger 3 - Band 73 = Pastoren in Grevesmühlen - Band 76 = Rudis Weltenfahrten - Band 78 = Briefe aus Tsingtau 1908 - Band 79 = Briefe aus Fernost 1912 - Band 80-1 = Norbert Mieck: Lyrik - Band 80-2 = Norbert Mieck:Mitten im Leben - Band 81 = Jochen Klepper - Dichter und Zeitzeuge - 1903-1942 - Band 83 - Joseph Conrad - Seefahrer und Schriftsteller
- Band 84 - Band 88 - Band 89 -
Fast alle Bände auch als neobooks - epub-ebook oder als kindle-ebook für bei amazon
In die ebooks können Sie hier reinlesen:
Band 1 - ISBN 978-3-8476-8220-2
Band 2 - ISBN 978-3-8476-8634-7
Band 3 - ISBN 978-3-8476-8151-9
Band 4-1 - ISBN 978-3-7380-3510-0
Band 4-2 - ISBN 978-3-8476-8265-3
Band 5 - ISBN 978-3-8476-8255-4
Band 6 - ISBN 978-3-8476-8490-9
Seemannserinnerungen – Seefahrt damals
Band 10-1 - ISBN 978-3-8476-8606-4
Band 10-2 - ISBN 978-3-7380-6691-3
Band 10-3 - ISBN 978-3-7380-6741-5
Band 10-4 - ISBN 978-3-7380-6756-9
Band 10-5 - ISBN 978-3-8476-8364-3
Runge - ISBN 978-3-7380-4502-4
Band 11 - ISBN 978-3-7380-3967-2
Band 13 - ISBN 978-3-8476-8681-1- nur ePub (nicht bei amazon)
Band 14 - ISBN 978-3-8476-9990-3
Band 15 - ISBN 978-3-8476-8313-1
Band 17-1 - ISBN 978-3-8476-0931-5
Band 17-2 - ISBN 978-3-8476-0893-6
Band 18 - ISBN 978-3-8476-0549-2
Band 19 - ISBN 978-3-8476-8685-9
Band 20 - ISBN 978-3-8476-8308-7
Band 21 - ISBN 978-3-8476-8727-6
Band 22-1 - ISBN 978-3-8476-1492-0
Band 22-2 - ISBN 978-3-8476-1501-9
Band 22-3 - ISBN 978-3-8476-1494-4
Band 26 - ISBN 978-3-8476-8720-7
Band 27 - ISBN 978-3-8476-8922-5
Band 28 - ISBN 978-3-8476-1299-5
Band 29-1 - ISBN 978-3-8476-0847-9
Band 29-2 - ISBN 978-3-8476-0825-7
Band 30 - ISBN 978-3-7380-2489-0
Band 31 - ISBN 978-3-8476-9048-1
Band 32 - ISBN 978-3-8476-9211-9
Band 33-1 - ISBN 978-3-8476-1354-1
Band 33-2 - ISBN 978-3-8476-1398-5
Band 33-3 - ISBN 978-3-8476-1396-1
Band 34 - ISBN 978-3-8476-8166-3
Band 35 - ISBN 978-3-7380-4275-7
Band 36 - ISBN 978-3-7380-3900-9
Band 37 - ISBN 978-3-8476-8337-7
Band 38 - ISBN 978-3-8476-9935-4
Band 39 - ISBN 978-3-8476-8514-2
Band 40 - ISBN 978-3-8476-9323-9
Band 41 - ISBN 978-3-7380-2293-3
Band 42 - ISBN 978-3-7380-3946-7
Band 43 - ISBN 978-3-8476-0550-8
Band 44 - ISBN 978-3-8476-8850-1
Band 45 - ISBN 978-3-8476-9013-9
Band 46 - ISBN 978-3-8476-9014-6
Band 47-1 - ISBN 978-3-7380-2131-8
Band 47 - ISBN 978-3-8476-8398-8
Band 47-3 - ISBN 978-3-7380-2140-0
Band 48 - ISBN 978-3-7380-3509-4
Band 58 - ISBN 978-3-7380-4066-1
Band 59-1 - ISBN 978-3-8476-1603-0
Band 59-2 - ISBN 978-3-8476-1535-4
Band 60 - ISBN 978-3-7380-3771-5
Band 61-1 - ISBN 978-3-8476-1575-0
Band 61-2 - ISBN 978-3-8476-1581-1
Band 61-3 - ISBN 978-3-8476-1554-5
Band 64 - ISBN 978-3-8476-1312-1
Band 65 - ISBN 978-3-8476-8155-7
Band 67 - ISBN 978-3-8476-9866-1
Band 68 - ISBN 978-3-8476-9958-3
Band 69 - ISBN 978-3-8476-1696-2
Band 70 - ISBN 978-3-7380-3841-5
Band 71 - ISBN 978-3-7380-4096-8
Band 72 - ISBN 978-3-8476-8822-8
Band 73 - ISBN 978-3-8476-0987-2
Band 75 - ISBN 978-3-8476-1321-3
Band 76 - ISBN 978-3-8476-9502-8
Band 78 - ISBN 978-3-8476-1814-0
Band 79 - ISBN 978-3-7380-1189-0
Band 80-1 - nur bei amazon-kindle
Mitten im Leben: Band 80-2 in der gelben Buchreihe bei Juergen Ruszkowski (gelbe Buchreihe)
Band 80-2 - ISBN 978-3-7380-6391-2
Band 81 / ISBN 978-3-7380-6402-5
- Band 82 - Kanallotse Herbert Suhr -
Printbuch: ISBN 978-1533559609
ebook: ISBN 978-3-7380-7237-2
Band 83 - ISBN 978-3-7380-6629-6
Band 84 - Band 84 - ebook Band 84 - Geschichte des Elbdorfes Rissen -
Geschichte des Elbdorfes Rissen: Band 84 in der gelben Buchreihe bei Juergen Ruszkowski (gelbe Buchreihe bei Juergen...
Band 87 -
- Band 87-farbig -
Band 88 - Band 88 -
Band 88-farbig
Band 89 -
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Maritime books in German language: fates of international sailors
Los libros marítimos en el idioma alemán: los destinos de marineros internacionales:
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